Raketenmodellbau.org Portal > Forum > Rund um den Raketenmodellbau > Allgemein > Papa-Sohn-Wochende: Kugelwilli
Du kannst keine neue Antwort schreiben
Seiten (2): « 1 [2]

Autor Thema 
Oliver Arend

Administrator


Administrator

Oliver Arend

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Great Falls, VA, USA

Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR

Beiträge: 8333

Status: Offline

Beitrag 7658181 [Alter Beitrag03. April 2024 um 13:51]

[Melden] Profil von Oliver Arend anzeigen    Oliver Arend eine private Nachricht schicken   Oliver Arend besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Oliver Arend finden

Ich habe den Eindruck, dass der Ursprung dieses "Hacks" in einem ziemlich alten Apogee Newsletter (~150?) liegt. Der Artikel ist sehr kurz und gibt keinerlei physikalische Erläuterung. Die einzige Motivation scheint die zu sein, dass man durch den Hack den Stability Margin von ca. 0,3 auf über 1 Kaliber bekommt, und damit sozusagen die Stabilität einer Rakete bestätigt, die aus praktischer Erfahrung bekanntermaßen stabil fliegt.

Regelmäßige Mitleser hier wissen, dass ich von der Regel nichts halte, und die "10-15 % der Raketenlänge" bevorzuge. Aus zwei Gründen:
1. Bei Seitenwind bewegt sich der Druckpunkt nach vorne. Bei schlanken, langen Raketen mehr als bei kurzen. Ein Kaliber Stabilität könnte also zu wenig sein, und bei sehr gedrungenen Raketen deutlich mehr als genug.
2. Der Abstand zwischen Schwer- und Druckpunkt ist auch die Hebellänge des rückstellenden Moments. Je größer der Abstand, desto mehr Moment. Das ist bei langen Raketen nötig, weil diese um die Querachse träger sind als kurze Raketen.

Wenn ich mir den Screenshot ohne Base Drag Cone anschaue, komme ich auf 15,9 % der Länge Abstand zwischen Schwer- und Druckpunkt, die Rakete sollte also stabil fliegen. Die aktuelle Version von OpenRocket sollte auch eine Option beinhalten, in der man den Abstand in % der Länge darstellen kann.

Oliver
MatthiasA

Raketenbauer

MatthiasA

Registriert seit: Jan 2017

Wohnort: Rheinfelden

Verein: AGM e.V. / ARGOS

Beiträge: 108

Status: Offline

Beitrag 7658184 [Alter Beitrag03. April 2024 um 20:56]

[Melden] Profil von MatthiasA anzeigen    MatthiasA eine private Nachricht schicken   MatthiasA besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von MatthiasA finden

Zitat:
Original geschrieben von Oliver Arend

Ich habe den Eindruck, dass der Ursprung dieses "Hacks" in einem ziemlich alten Apogee Newsletter (~150?) liegt. Der Artikel ist sehr kurz und gibt keinerlei physikalische Erläuterung. Die einzige Motivation scheint die zu sein, dass man durch den Hack den Stability Margin von ca. 0,3 auf über 1 Kaliber bekommt, und damit sozusagen die Stabilität einer Rakete bestätigt, die aus praktischer Erfahrung bekanntermaßen stabil fliegt.

Regelmäßige Mitleser hier wissen, dass ich von der Regel nichts halte, und die "10-15 % der Raketenlänge" bevorzuge. Aus zwei Gründen:
1. Bei Seitenwind bewegt sich der Druckpunkt nach vorne. Bei schlanken, langen Raketen mehr als bei kurzen. Ein Kaliber Stabilität könnte also zu wenig sein, und bei sehr gedrungenen Raketen deutlich mehr als genug.
2. Der Abstand zwischen Schwer- und Druckpunkt ist auch die Hebellänge des rückstellenden Moments. Je größer der Abstand, desto mehr Moment. Das ist bei langen Raketen nötig, weil diese um die Querachse träger sind als kurze Raketen.

Wenn ich mir den Screenshot ohne Base Drag Cone anschaue, komme ich auf 15,9 % der Länge Abstand zwischen Schwer- und Druckpunkt, die Rakete sollte also stabil fliegen. Die aktuelle Version von OpenRocket sollte auch eine Option beinhalten, in der man den Abstand in % der Länge darstellen kann.

Oliver




Hallo Oliver,

in der Tat habe ich viel mit dem "Base Drag Hack" rumgespielt und gelesen. Eine physikalische Erläuterung habe auch ich nie gefunden.
Wer Lust zum Lesen hat, im amerikanischen "The Rocketry Forum" gab es jüngst eine wie ich finde gute Diskussion zum Thema: https://www.rocketryforum.com/threads/lets-put-an-end-to-the-base-drag-hack.184792/
Unterm Strich kommt die Community auch da zum Schluss, dass man das ganze nur schwer theoretisch begründen kann, es ein schicker Workaround ist, wenn man stur an der 1-Kaliber-Regel festhalten will, die von Dir genannte Variante in Relation zur Raketenlänge wahrscheinlich eine gute Alternative ist. wink
Man findet dort auch die Links zu den vier Newslettern zum Thema und zu einigen Publikationen.

Viele Grüße,
Matthias

Geändert von MatthiasA am 03. April 2024 um 21:11

Oliver Arend

Administrator


Administrator

Oliver Arend

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Great Falls, VA, USA

Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR

Beiträge: 8333

Status: Offline

Beitrag 7658191 [Alter Beitrag04. April 2024 um 14:33]

[Melden] Profil von Oliver Arend anzeigen    Oliver Arend eine private Nachricht schicken   Oliver Arend besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Oliver Arend finden

Boah, typischer TRF-Thread zu einem "kontroversen" Thema. 90% der Beiträge tragen nichts zum Thema bei, und vom Rest bestätigt die Hälfte indirekt, dass die "Prozent der Länge"-Regel besser ist, obwohl sie im Beitrag die Kaliber-Regel verteidigen. Sehr wenig konstruktives, leider.

Aber die 3 verlinkten Paper möchte ich mir mal anschauen.

Oliver
Seiten (2): « 1 [2]
[Zurück zum Anfang]
Du kannst keine neue Antwort schreiben