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Kabelmann

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Beitrag 7629649 , TinTins Fusée Lunaire 4 [Alter Beitrag07. Februar 2014 um 21:27]

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Hi zusammen,

nachdem die Black Star Voyager fast fertig ist und auf ihren Probeflug wartet, der RJD auch näher rückt, gilt es die Zeit sinnvoll zu nutzen und sich weiter den wirklich wichtigen Dingen zu widmen.

Seit ich Raketen baue hab ich immer mal wieder einen Gedanken an die Tim & Struppi Rakete verschwendet. Die kennt auch glaube ich jeder:



Wie ich in Denis Baubericht schon geschrieben habe, dürften Denis und ich ungefähr zur selben Zeit angefangen haben den Gedanken in die Tat umzusetzen.
Nun gibt es ja schon Denis Baubericht, aber die Rakete wird so selten gebaut, ich denke ein Zweiter kann da nicht schaden.

Die Blaupause aus dem Heft „Reiseziel Mond“ hängt schon seit Wasserraketenzeiten in meiner Werkstatt.



Diese findet man zuhauf im Netz, allerdings üblicherweise in unbrauchbarer kleiner Größe. Und Maße und Abmessungen sind schon mal gar nicht zu finden. Vergrößert man das Bild, wird es dann so schwammig, das Maße nicht klar abzunehmen sind.
Irgendwann viel früher schon bin ich über die Webseite rogersrocketships.com gestolpert, der Mensch vertreibt ein Buch mit Maßzeichnungen von Film- und Fantasy-Raumfahrzeugen. Unter anderen gibt es dort eine Maßzeichnung der TinTin als Kunstdruck.



Wie hier allerdings nur unbrauchbar klein, aber Capt. Jon Rogers hat mir ein gutes Angebot beim Porto gemacht und etwa zehn Tage später hatte ich drei von seinen Kunstdrucken in der Hand.
Da hatte ich dann detaillierte Angaben um die Rakete auf Wunschgröße umzurechnen.



Eine große Hilfe ist da immer ein fähiger Kopierer.
Körperdurchmesser wird 10cm bzw 4" werden, daraus resultiert eine Höhe von etwa 80cm.
Das ist eine handliche Größe, bei der die Flatterneigung der drei Finnen mit den knubbeligen Pods ohne allzu großen Aufwand zu beherrschen sein sollte.


Soweit

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 08. Februar 2014 um 19:15

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Beitrag 7629652 [Alter Beitrag07. Februar 2014 um 22:15]

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Die TinTin mit Ihren 80cm soll ein 39mm Motorrohr bekommen und ohne Elektronik, lediglich mit Motorausstoß fliegen. Obwohl, ich hab hier noch einen DentaMag liegen, wäre bei so einem aufwändigem Modell eventuell eine Überlegung wert.

Nun denn, ich habe keine Erfahrung mit dem Herstellen von Urformen, dem Formenbau und allem was dazu gehört, und so stellt die bauchige Form des Körpers schon die erste Hürde dar.

Beholfen habe ich mir da quasi mit Fertigteilen. In diesem Fall mit zwei GFK Spitzen in 4".
Eine in 3:1, das wird die Spitze, und eine in 6:1, die hat die ideale Form für das sich verjüngende Heck.
Was ein Riesenteil, so eine 6:1.



An GFK geht kein Weg vorbei, da mit käuflichen Plastikspitzen keine gescheiten Klebeverbindungen möglich sind, geschweigen denn, daß man da Farbe drauf zum Halten kriegt.
So mit Urform abformen und auslaminieren würde sicherlich weit weniger Gewicht möglich sein, aber für mich ist es so viel einfacher.

Nachdem ich lange Abende vor den beiden auf meinem Schreibtisch stehenden Spitzen über der Zeichnung gebrütet habe und hin und her überlegt habe, hab ich die beiden guten Stücke auf Länge gesägt.



Die 3:1 Spitze habe ich geteilt und der entstandene Ring wird mit dem Unterteil zu einem Stück verklebt und verspachtelt werden.
Somit erhalte ich später eine Trennstelle, an der die beiden Teile exakt aneinander passen, weil sie aus einem Teil stammen. Außerdem liegt die Trennstelle an einer Stelle, an der später weiße und rote Karos aneinander stoßen, so fällt der Spalt weniger auf, als wenn er mitten durch die weißen Felder laufen würde.
Im Bild die obere Fuge wird die Trennstelle, die untere Fuge verschwindet.



Da die bauchige Form keinen zylindrischen Part aufweist an dem man lang genug kuppeln könnte, und die enorm rauhe Innenseite der GFK Spitzen einen verläßlichen Schirmauswurf unmöglich machen würde, bekommt die Hülle ein Innenrohr aus 3" Phenolrohr und die Spitze ein Innenrohr aus 3" Kupplerrohr.

Um das 39mm Motorrohr und das 3" Innenrohr zusammen zu bringen und das Ganze dann im Hüllrohr zu zentrieren, brauche ich ein paar individuelle Zentrierringe, die muß Holger mir machen.

Soweit

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 07. Februar 2014 um 22:30

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Beitrag 7629663 , Die Flügel [Alter Beitrag08. Februar 2014 um 18:08]

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Hi zusammen,

bei der TinTin liegt ja ein besonderer Augenmerk auf den Flügeln.
Da die Flügel weit nach hinten überstehen würden schwere Flügel den Schwerpunkt weit nach hinten ziehen, was zusätzliches Trimmgewicht erforderlich macht, also ist hier Leichtbau angesagt.
Allerdings müssen die Flügel ja noch die Pods tragen, die immerhin fast 3" im Durchmesser haben und aerodynamisch ziemlich ungünstig geformt sind (andersherum wäre besser), die ja auch noch ein Eigengewicht haben, und das Ganze möglichst ohne Flatterneigung, also besonders steif.

Leichtbau und steif, da hat sich der Bremer Raketenstammtisch in beratender Funktion einstimmig für Balsa-Kohlefaser-Sandwich ausgesprochen.

Hab ich noch nie gemacht, und die Quadratmeterpreise für Carbon haben mich erblassen lassen.
Habe dann relativ preiswert 160g/m² Karbongewebe Leinwand und sehr günstiges bidirektionales Gelege +45/-45 mit 100g/m² erstanden.



Der Sandwichkern besteht aus 4mm Balsastirnholz.
Beim Zuschnitt der Carbonleinwand will die Faserrichtung beachtet werden, da haben mir beim Zuschneiden echt die Augen getränt.....



Der Sandwichkern bekommt je eine Lage 100er CFK Gelege, eine Lage 160er CFK Leinwand und fürs Finish je noch eine Lage 80er Glass.

Dann noch feines Abreißgewebe

Den Flügel hab ich auf einer Glasplatte angerichtet, damit sich die Flügel nicht verziehen und plan aushärten.
Das ganze Gelege inklusive Glasplatte in die Tüte und unter Vakuum fertiggebacken.



Bin vom Ergebnis schwer angetan. Keine Fehlstellen, Oberfläche ist glatt schleifbar, das Gewebe hat sich schön an die Rundungen der Flügel angelegt.



Nach dem Säubern der Kanten bringt so ein Flügel 87g auf die Waage, ist 5,3mm stark und läßt sich definitiv nicht biegen. Cool.

Eventuell werde ich im äußeren Teil der Flügel, dem Teil der in den Pods verschwindet, noch Erleichterungsbohrungen vornehmen.



Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 01. September 2016 um 11:41

legranddudu

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Beitrag 7629668 , sau geil [Alter Beitrag08. Februar 2014 um 18:55]

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Jan, dein Build ist saugeil :-)

Ich freue mich sehr!

Denis

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(Winston Churchill)
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Beitrag 7629670 , Die Pods [Alter Beitrag08. Februar 2014 um 18:58]

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Hi zusammen,

die Pods an den Flügelenden sollten vor allen Dingen leicht sein.

Ich hatte überlegt hier drei 3" GFK 3:1 Spitzen zu benutzen, die treffen zwar den Durchmesser, treffen aber die Form überhaupt gar nicht.
Nach der stärksten Stelle verjüngen sich die Pods wieder geringfügig, dann kommt ein Absatz von 2-3mm und das untere Teil ist eine ebenmäßige Halbkugel. Die Halbkugel müßte ich ja auch irgendwo herbekommen.

Habe dann mit Rocksim so einen Pod konstruiert und in Originalgröße ausgedruckt, auf 3mm Sperrholz geklebt, ausgesägt und eine Schablone anfertigt.

Mit der Schablone hab ich auf der Drechselbank einen Pod aus Styrodur angefertigt, diesen etwas kleiner gedreht und mit Epoxydharz mit reichlich Glaskügelchen drin dick bestrichen.



Nach Aushärten kam der Pod nochmal auf die Drechselbank und hat seine endgültige Form bekommen.



Kleine Lunker sind noch da, aber die Glasur aus Epoxy ist vollständig und damit Spritzspachtel und Lack dem Styrodurkern nichts anhaben können, hat er eine Schicht Grundierung mit Styroportauglicher Farbe erhalten.
Nach der ersten Schicht Grundierung sieht das Teil ohne Schleifen so aus.
Die Form gefällt mir supergut, genauso knubbelig wie das Original.



Das ist jetzt Stand der Dinge. Der Pod will geschliffen, dann gefüllert und wieder geschliffen werden.

Um so einen Pod verwenden zu können, müßte ich erst den Buchenholzstab mit Gewalt entfernen, mit Aceton den Schaum herausbekommen um das Gewicht zu reduzieren, die Spitze und den Boden freihändig rekonstruieren und verschleifen.
Nur mit einer dünnen Haut aus Epoxyspachtel, ohne Gewebelage, weiß ich nicht ob das hält.
Auch müßte ich auf die Weise drei identische Pods anfertigen...

Ich denke, ich werde diesen Pod als Urform benutzen und hälftig mit Silikon oder mit Formenharz oder mit ganz normalem Harz zu einer Negativform abformen.

Ich denke es ist vom Gewicht und von der Stabilität her vielversprechender, wenn ich in dieser Form mit Harz und Gewebe sechs dünne Halbschalen herstelle und jeweils zwei davon stumpf zu einem Pod zusammenklebe.

Hab ich noch nie gemacht, werde ich mich erstmal näher mit befassen müssen, kann aber wohl so schlimm nicht sein.

Bis dann.

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 08. Februar 2014 um 19:09

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Beitrag 7629736 [Alter Beitrag12. Februar 2014 um 22:26]

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Hi zusammen.

So, Formenharz, Gewebe, Trennwachs und der ganze Kram ist bestellt, dürfte die nächsten Tage eintreffen.

Gestern hab ich den SlimLine Motorretainer mit JB-Weld mit dem Motorrohr verklebt. Ebenso wurde der Abschlußspant damit am Retainer verklebt, da das Zeug temperaturfest ist.

Über Nacht ist das ausgehärtet und heute hab ich die drei egalisierten Flügel am Motorrohr montiert.



Die Flügelwurzeln werden später noch mit Gewebe verbunden, damit das glatt liegt, haben die Flügelwurzeln passende Fillets bekommen.



Wenn das Motorrohr mit Flügeln in der Hülle sitzt, wird in Verlängerung das 3" Innenrohr mit passendem Zentrierring von oben montiert.

Der Motormount mit Flügeln bringt so 315 Gramm auf die Waage, die beiden Teile der GFK-Hülle etwa 500g und die Rohre nochmal 140g. Alles in allem ganz knapp 1000g.
Mal sehen, wie ich die Pods hinbekomme, die Fallschirmaufhängung und die Railbuttons fehlen noch und Nasenblei braucht das Ding ganz sicher.
Aber ich denke doch, daß ich mit 1400 - 1500g hinkommen sollte.

Auf einem H-128 oder H-180 sollte das dann doch ganz schneidig aussehen.

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 12. Februar 2014 um 22:27

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Beitrag 7629787 [Alter Beitrag15. Februar 2014 um 18:54]

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Hallo zusammen,

vorgestern hat der Motormount an den Flügelwurzeln noch je zwei Lagen 100er Glasgewebe bekommen.
So schlimm kanns ja nicht werden, daß das nicht reicht.



Das 3" Innenrohr hab ich grob abgelängt und in das gute Ende einen 3"/39mm Zentrierring eingeklebt.
Hier mal lose zusammengesteckt. Bei der Montage kann das Innenrohr erst nachdem der Motormount von unten in das Hüllrohr eingeführt wurde, von oben aufgesetzt und verklebt werden.



Ausgerichtet und zentriert wird das über den oberen Zentrierring 4"/3". Dann wird auch das Innenrohr bündig mit dem Ring abgeschnitten. Hier alles lose zusammengesteckt.



Grob sieht das dann so aus.



Das muß alles noch schön verklebt werden, aber es wird.

Nächste Woche werde ich mich dann verstärkt um den Formenbau und die Pods kümmern.

Gruß Jan


Geändert von Kabelmann am 15. Februar 2014 um 18:55

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Beitrag 7629793 [Alter Beitrag15. Februar 2014 um 20:32]

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Beitrag 7629794 [Alter Beitrag15. Februar 2014 um 22:45]

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Hab das Heck eben zusammengeklebt, so wie zwei Bilder weiter oben und die Halterungen für die Railbuttons reinoperiert. Oberer Zentrierring fehlt noch, ist oben also noch offen.

Muß ich das eigentlich noch ausschäumen? Hab hier nagelneuen 2K Schaum rumstehen, der würde gerne verbraucht werden.
Ich meine, bei der Größenordnung kann das mit dem Finflutter doch alles nicht so wild sein.....

Oder was?

Gruß Jan

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Beitrag 7629796 [Alter Beitrag16. Februar 2014 um 11:18]

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Hallo Jan,
Gibt es später auch die original Lackierung?
Marcel

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