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Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 7051
, Holz
[11. Oktober 2001 um 21:29]
Wer kann mir helfen?
Ich suche Rundholz, das sich gut drehen und schleifen läßt und nicht reißt. Damit möchte ich Kerne für Urformen bauen. In meinem Fall Raketenspitzen (bisher habe ich Al benutzt, aber bei einem Durchmesser von 80 - 100 mm wird mir das zu aufwendig). Welches Holz eignet sich und wer kennt Bezugsquellen. Winfried |
Achim
Moderator
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Beitrag 7052
, Re: Holz
[11. Oktober 2001 um 23:07]
Zitat: Hallo Winfried, es gibt bei manchen Holzhandlungen Buchenrundstäbe bis 100mm Durchmesser. Das ist aber höllisch teuer. bezahlbar ist Nylon, das gibt aber keine besonders gute Oberfläche beim Drehen. Methylacrylat wäre optimal, kostet aber über 1000.- pro Meter. Eine Alternative wäre, die ca. 1cm verkleinerte Spitze aus Gips zu drehen und dann mit Polyesterspachtel zu überziehen und daraus die Endform zu drehen. So hab ich das gemacht, da die anderen Alternativen einfach zu teuer waren. Die herstellung der Form selbst kostet ja auch noch einiges. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Hendrik
Senior Pyronaut
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Beitrag 7061
[12. Oktober 2001 um 14:20]
Hallo Achim, hallo Winfried!
Ich denke, da wir alle an einem Strang ziehen, sollten wir das Rad nicht neu erfinden! Wir haben hier einige Formenbauer im Forum, von denen ich weiß, daß sie sowohl Positiv- als auch Negativformen diverser Durchmesser schon haben. Also, wenn die sich hier mal melden würden, könnte ich mir eine Zusammenarbeit auf unentgeldlicher Basis vorstellen.... in der Richtung: Spitze gegen Höhenmesser, oder so...! Was haltet ihr von dem Vorschlag? Viele Grüße, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Tom
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 7062
[12. Oktober 2001 um 14:33]
Das ist die Idee !!
Eine nicht komerzielle Tauschbörse ! Handel nur mit Teilen, tausche Spitze gegen Motorhalterung... Dann könnte jeder schreiben was er sucht, was er zum Tausch anbietet, etc... Oder wenn's nix zum tauschen gibt , dann halt doch Cash... Tom |
Paul
SP-Schnüffler
Registriert seit: Sep 2001 Wohnort: Lüdenscheid Verein: LSV Lilienthal / TRA / Solaris Beiträge: 906 Status: Offline |
Beitrag 7074
[12. Oktober 2001 um 20:32]
Hallo Winfried ,
das beste und -ich meine- auch das biligste ist Buchenholz. Wieso muß das Rundstab sein ? Auf dem Sperrmüll mit etwas Glück findest du genug Leisten oder Bretter aus Buche. Klebe die zusammen mit Harz und schon hast du das was du brauchst. Klar-die Bretter muss man ja richtig zusammenprässen-aber dann gibt es nichts besseres. Nach dem schleifen,erwärmen auf ca. 50°C (Backofen) und mit Harz einreiben (gut lüften) und nach 24 h naßschleifen. Probleme mit schleifen ? - Paul fragen ! Ich habe die Möglichkeit Spizen bis D=100 von Hertholz bis Balsa-superweich zu schleifen. Ist das was ? Ich mache Urlaub von 13.10.01 bis 20.10.01 m.f.G. Paul |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 7084
[12. Oktober 2001 um 23:36]
Vielen Dank für die prompte Reaktion und die Ideen.
In meinem speziellen Fall brauche ich ca. 77mm Durchmesser. Das steht noch nicht genau fest, weil das vom Kern und der Trennfolie für das Raketengehäuse abhängt und dieses noch nicht existiert. Für diese 77-78mm nehme ich an, hat niemand eine Form. Aber es gibt ja jetzt einige Vorschläge, die ich mir mal genauer überlegen kann. Das mit dem Gips dürfte beim Drehen ziemlich unangenehmen Staub geben oder? und hält der Gips die Kräfte beim Drehen und der Fliehkraft stand? Die Idee mit den zusammengeklebten Buchenholstücken finde ich sehr gut - das läßt sich dann leicht abdrehen und weiterbearbeiten. Aus Kunststoff weiß ich nicht so recht - schmilzt das nicht beim Drehen und Schleifen. Ich habe da bisher schlechte Erfahrungen gemacht aber vielleicht hatte ich das falsche Material (ich glaube Nylon) - außerdem gibt das einen einzigen kilometerlangen Span. Auch die Idee mit der Ausleih/Tauschbörse finde ich prima. Als Form kann ich z.B. 62,0 mm Paraboloid ( 1-teilige Form) beitragen und etliche im Bereich so um die 20-30 mm (alle 1-teilig). Ich habe bisher alles aus dem Vollen (Al) gedreht, geschliffen und mit Cr-oxid Paste auf Hochglanz poliert. Das hat Superergebnisse gebracht, war allerdings ziemlich aufwendig. Ich werde mal einen Versuch mit dem geklebten Buchenholz wagen. Über das Ergebnis werde ich berichten. Viele Grüße an alle Winfried |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 7090
[13. Oktober 2001 um 09:59]
Ja, die Sache mit dem Gips ist ne ziemliche Sauerei. Staubsauger und Hilfsperson sind dringend zu empfehlen. Da der Gips immer etwas Porenwasser enthält, muss auch die Drehbank gründlich gereinigt werden, sonst bildet sich schnell Rost. Unsere Versuche mit Holz waren leider nicht sehr erfolgreich. Astlöcher, Poren in den Klebestellen, unterschiedliche Härtegrade von Holz und Harz, lassen sich mit entsprechnedem Aufwand aber in den Griff bekommen. Als das Urmodell dann fertig war, (100mm Durchmesser, 500mm Länge) traten nach einigen Tagen plötzlich Risse auf, die immer grösser wurden. Damit war die ganze Arbeit umsonst und ich habe als Alternative die Gipsmetjode ausprobiert. Der Vorteil: Man kann die ungefähre Form der Spitze schon beim Modellieren über dem Stahlkern vorgeben, muss also nicht so viel Material abschleifen, bzw. abdrehen. Der Stahlkern geht durch die gesamte Spitze, das ist unbedingt nötig wegen der Stabilität. Auch habe ich keinen Baugips verwendet, sondern einen Modellgips aus der Zahntechnik, der wesentlich bessere physikalische Daten besitzt. Der Polyesterspachtel hat den Vorteil, dass er sich hervorragend schleifen lässt und eine sehr gute Oberfläche hat. Poren sind allerdings auch hier ein Problem. Bei der nächsten Spitze verwendeten wir Nylon. Relativ preisgünsig. 70cm Länge 100mm Durchmesser für 70 Mark. Leider sehr schlechte spanabhebende Eigenschaften, Oberfläche unzureichend. Das ideale Material habe ich noch nicht gefunden. Wie willst Du die Form herstellen? Einteilig aus Silikon? 2-teilig aus Harz und Sand, oder laminiert? Mit Trennebene oder mit 2-teiligem Urmodell? Welche Trennmittel, usw? Würde mich sehr interessieren, da ich die optimale Materialkombination bis jetzt auch noch nicht gefunden habe und der bau der Form zienlich teuer ist. Fehlschläge kann man sich da nicht oft leisten. Die nächste Spitze soll einen Durchmesser von 280mm bei einer Länge von 800mm haben. dafür ist mir der bau einer Form eigentlich zu teuer und zu aufwändig, da hiervon kaum mehrere Spitzen benötigt werden. Kennt jemand alternative Herstellungsmethoden ohne Form, die dennoch perfekte Ergebnisse liefern? Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 7174
[16. Oktober 2001 um 13:32]
Hallo Achim,
ich habe befürchtet, daß es nicht so einfach ist. Das mit den unterschiedlichen Holzhärten gibt sicher keine optimalen Resultate. Bisher habe ich mittels Exopy/Glasgewebe eine 1-teilige Form gebaut. Ich habe keine Hinterschneidungen, da ich den abgesetzten Teil für das Rohr nicht mit in die Form aufgenommen habe. Als Lösung dient bei mir ein gedrehter Übergangsring, der in die Spitze einlaminiert wird. Als Trennmittel benutze ich Trennwachs und Ethylcelluslose. Ich bin jetzt wieder ziemlich ratlos. Ich muß mal meinen Modellbaukollegen fragen. Der hat schon riesige Motorabdeckungen für seine 50 ccm Motorflugzeuge gefertigt. Am Schluß lande ich doch wieder bei Al. Gruß Winfried |
Paul
SP-Schnüffler
Registriert seit: Sep 2001 Wohnort: Lüdenscheid Verein: LSV Lilienthal / TRA / Solaris Beiträge: 906 Status: Offline |
Beitrag 7322
[20. Oktober 2001 um 20:05]
Hallo Winfrid,
erst Heute habe ich die Beiträge von Achim gelesen,und die dargestellten Probleme sind mir - bis jetzt - nicht bekannt : - Buchenholz bildet keine Risse wenn es richtig ausgetrocknet ist (Holz aus dem Sperrmüll ist mind. 10 Jahre alt.) -Die Kleberstellen muss man schon etwas profesioneller bearbeiten-ohne Spalt. -Die unterschitliche Härte macht sich bemerkbar nur bei manueler Bearbeitung (ich schleife Holz nur voll mechanisch aber nur Spizbogen ) -Das Holz muss auch eine endsprechende Qualität haben(bei der Menge 4x40mm x 40 mm x300mm ist das doch kein Problem - oder ? Paul |
Winfried
Epoxy-Meister Registriert seit: Okt 2001 Wohnort: Augsburg Verein: Beiträge: 452 Status: Offline |
Beitrag 7360
[21. Oktober 2001 um 19:50]
Hallo Paul,
ich versuchs einfach mal. Mehr als schief kann es nicht gehen. Danke nochmal. Gruß Winfried |