Raketenmodellbau.org Portal > Forum > Raketen Technik > Werkstoffe, Werkzeug und Handhabung > Wie stelle ich einen Rohradapter (grosses Rohr auf kleines Rohr) her?
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Ulrich Beinert

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Ulrich Beinert

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Beitrag 11682 , Wie stelle ich einen Rohradapter (grosses Rohr auf kleines Rohr) her? [Alter Beitrag24. März 2002 um 15:12]

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Ich habe ein kleines Problem. Die Qualität der Adapter, die mit Noris-Modellen mitgeliefert werden, lässt ja sehr zu wünschen übrig (sonst ist alles OK). Jedenfalls habe ich gestern eine Tiger zusammenbauen wollen, und dieses Ding ist mir kaputt gegangen. Jetzt möchte ich gerne ein neues bauen. Das grosse Rohr hat 40mm, das kleine 25mm. Wie stellt man da am besten einen Adapter her? An dieser Stelle muss die Rakete getrennt werden, also wird's wohl noch etwas aufwendiger. Mit der Suchmaschine konnte ich leider nichts finden, hoffentlich könnt ihr mir also helfen! smile

Ulrich
Herbert

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Herbert

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Beitrag 11685 [Alter Beitrag24. März 2002 um 16:54]

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Hallo Ulrich,

man kann einen solchen Adapter aus Balsaholz oder Styrodur mit einer Bohrmaschine selbst herausschleifen und hinterher mit Epoxy-Harz (evtl. auch eine Lage Glasgewebe dazu) festigen.
Du schneidest Dir ein Stück Balsaholz oder Styrodur mit einem scharfen Messer in die Nähe des gewünschten Maßes, bohrst an eine Stirnseite ein Loch von ca. 5 mm Durchmesser. In dieses Loch klebst Du mit Weißleim (z.B. Ponal) einen passenden Rundstab ein, so daß er etwa 3 cm herausschaut. Nach dem Aushärten des Klebstoffs kannst Du das Werkstück in eine waagrecht eingespannte Bohrmaschine spannen und hast so eine einfache Drechselvorrichtung. Jetzt kannst Du mit einem flachen Holzklotz, auf den Schleifpapier unterschiedlicher Körnung aufgeklebt ist, Deine gewünschte Form herausschleifen. Dabei darf der Schleifkörper niemals frei auf das Werkstück aufgesetzt, sondern muß immer auf der Werkbank oder sonst auf einer Leiste fest unterstützt werden. Von der festen Unterlage fährst Du Deinen Schleifklotz ganz langsam an das Werkstück heran. Den Rest siehst Du dann selbst.
Bei Styrodur die Drehzahl nicht zu hoch wählen, es schmilzt sonst sehr schnell und dann ist das Werkstück wertlos.

Mit dem Versuch kommt die Erfahrung und der Erfolg , wobei das Verfahren eigentlich gar nicht material- oder zeitaufwendig wohl aber eine staubige Angelegenheit ist. Daher am besten den Staubsauger danebenstellen.

Nach dem gleichen Verfahren kann man sich selbst Spitzen herausschleifen.

Hat vielleicht jemand im Forum ein Bild von diesem Verfahren ?

Viel Spaß und viel Erfolg
Herbert
Achim

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Achim

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Beitrag 11693 [Alter Beitrag24. März 2002 um 19:56]

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Dazu noch ein Tipp:
Es gibt in Baumärkten sehr billige Standbohrmaschinen, teilweise schon für 40 Euro, also nicht teurer als ein Bohrständer für die Schlagbohrmaschine. Die Bohrauflage an diesen Maschinen ist höhenverstellbar und schwenkbar. Man kann sie sehr gut an das Balsaholz heranfahren und dazwischen Schleifleinen legen. So hat man ein perfektes Widerlager und erhält nahezu perfekt runde Objekte. Die Befestigung der Holzbrettchen in der Maschine kann auch mittels Schraube, 2er großer Beilagscheiben und Mutter erfolgen. Das geht schneller als das Einkleben des Holzstabes und zentriert ich in der Waagrechten von selbst.

Gruß,
Achim

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Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Oliver Arend

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Beitrag 11701 [Alter Beitrag25. März 2002 um 00:18]

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Einfacher ist es vielleicht, zwei Zentrierringe zu nehmen, diese an das dünnere Rohr kleben. Evtl. noch einen weiteren Ring herstellen, der den gleichen Außendurchmesser hat wie das dickere Rohr, diesen oberhalb das oberen Zentrierrings einkleben und somit auf das dicke Rohr aufsitzen lassen. Dann nur noch einen Kegel aus Papier herstellen. Die Kraft wird durch den eigenen Ring (zur Not tuens Holzstückchen) übertragen, und das dünne Rohr durch die Zentrierringe perfekt im dicken Rohr ausgerichtet.

Oliver
Ulrich Beinert

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Beitrag 12021 [Alter Beitrag01. April 2002 um 13:53]

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Hi Leute,

danke für die Tips. Adapter selbst drehen ist mir an dieser Stelle noch etwas zu kompliziert, aber die Methode von Oliver klingt schon etwas einfacher. Nur habe ich's noch nicht so ganz verstanden. Hast du evtl. Bilder?

Ulrich
Oliver Arend

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Beitrag 12027 [Alter Beitrag01. April 2002 um 15:08]

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Jo, hier:

<img src="http://www.shuttle-endeavour.de/webimg/uebergang.gif">

Das schwarze sind Körperrohre, das grüne sind die Zentrierringe, und das rote ist eine Papierhülle - eine Vorlage kannst Du Dir bspw. mit VCP ausdrucken. Du musst noch verhindern, dass der obere Teil in den unteren hineinrutscht, das geht mit ein paar Balsastückchen, das Papier hält das natürlich nicht aus.

Im Moment arbeite ich an einem neuen Übergang, da habe ich acht Balsastücke zurechtgeschnitten, die oben den Übergang darstellen und unten in das Rohr hineinragen. Sie werden längs auf das kleinere Rohr geklebt und später auch nochmal mit Papier "beplankt".

Oliver
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Beitrag 12047 [Alter Beitrag01. April 2002 um 19:51]

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Zitat:
Original geschrieben von Oliver Arend
Du musst noch verhindern, dass der obere Teil in den unteren hineinrutscht, das geht mit ein paar Balsastückchen, das Papier hält das natürlich nicht aus.

Oliver




Hi,

mit einer kleinen Modifikation fallen die umstaendlichen Balsastueckchen weg:

Einfach den oberen Zentrierring abgesetzt anfertigen:

I = Aussenrohr, -| = Zentrierring
-------------------------------
|
--
I|
I|-----------------------------

Gruss Johannes

Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy)
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Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck)
Ulrich Beinert

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Beitrag 12048 [Alter Beitrag01. April 2002 um 19:54]

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Ah, hab's kapiert. Das ist schon brilliant! Ich denke, so werde ich es machen.

Ulrich
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Beitrag 12054 [Alter Beitrag01. April 2002 um 20:51]

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Würd ich auch machen. Leider werden handelsüblicherweise selten Zentrierringe im Außendurchmesser entsprechender Röhren angeboten.

Die Laminierung des neuen Papierkonus ist übrigens gut verlaufen. Natürlich nicht perfekt rund, aber damit kann ich gut leben. Morgen kommt da noch Schaum rein (mal sehen ob Bahr 2K hat), und dann kann das Ding wieder fliegen - vorausgesetzt ich lerne noch wie man einen Schirm näht.

Oliver
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