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dirk71

Raketenbauer

dirk71

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Beitrag 19582 , Richtige Menge an Pyrowatte?? [Alter Beitrag25. September 2002 um 10:59]

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Hallo zusammen!
Ich plane gerade eine Low- bis Midpower Rakete (D7 bis E-soundso), die ich mit Tinytimer und Pyrowatte als
Ausstoßladung für den Fallschirm versehen möchte.

Mein erstes Projekt in dieser Richtung sozusagen.

Die Rakete soll einen Durchmesser von 40mm haben, die Länge beträgt ca. 900mm. Das Körperrohr wird
aus GFK hergestellt.

Eigentlich bin ich mir im Klaren darüber, daß ich mich wohl an die richtige Menge an Pyrowatte herantasten
muß. Leider habe ich absolut keinen Richtwert mit welcher Menge ich anfangen soll, ohne daß sich meine
Rakete beim Testen der Ausstoßladung in alle Einzelteile zerlegt. Nachdem ich die Watte nun getrocknet
habe erscheint mir 1gr. vom Volumen her schon verdammt viel.

Meine Frage wäre nun: Gibt es eine Möglichkeit Volumen/Druck des entstehenden Gases bei der Verbrennung
der Watte zu berechnen oder viel einfacher, mit welcher Menge Blitzwatte arbeitet ihr in der Regel??

Für Tipps bin ich wie immer dankbar.

Viele Grüße,

Dirk

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Johannes (Axe) Haux

Poseidon

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Beitrag 19585 , Re: Richtige Menge an Pyrowatte?? [Alter Beitrag25. September 2002 um 13:30]

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Zitat:
Original geschrieben von dirk71
Hallo zusammen!

Meine Frage wäre nun: Gibt es eine Möglichkeit Volumen/Druck des entstehenden Gases bei der Verbrennung
der Watte zu berechnen oder viel einfacher, mit welcher Menge Blitzwatte arbeitet ihr in der Regel??

Für Tipps bin ich wie immer dankbar.

Viele Grüße,

Dirk




Hi Dirk,

es hat etwas gedauert, da ich die Gasmengendaten im Web nicht sofort gefunden habe, jetzt hab ich was gefunden aber nur eine Quellefrown.

Zuerst mal die Grundlagen der Berechnung, Juerg's Artikel:
http://www.argoshpr.ch/KnowHow/Recovery_d.htm

Die dort angegebene Formel ist fuer SP.
SP hat etwa 280-340 ml/g Gasentwicklung.
NC hat etwas 900 ml/g Gasentwicklung.
Pyrowatte ist (AFAIK) schwaecher nitriert, Gasentwicklung habe ich keine gefunden, ebenso wie die Abbrandtemperatur.
Ich wuerde die SP-Menge berechnen und dann mit 1/3 der Menge an Pyrowatte den Versuch machen (Deckt sich mit meinem (weit hinten) im Kopf abgespeicherten Wert von NC = 3*SP.
Du kannst Dir sicher vorstellen, dass knapp ein Liter (aus einem Gramm Pyrowatte) in einem engen Rumpf schon ein Problem sein kann.

Gruss Johannes

Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy)
Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway)
Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck)
Rainer

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Beitrag 19591 [Alter Beitrag25. September 2002 um 13:52]

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fg
Ha Johannes, erwischt !

Da habe ich gerade einen alten Beitrag von Dir ausgegraben:

"Motoren und Zündmittel" dann "Delayprobleme"

Da empfiehlst Du am 26.9.2001 0,5 bis 3 Gramm.
O,5-1 wird wohl als Pi x Daumen richtig sein im LPR Bereich
bei den relativ dünnen Rohren. Wobei 3 Gramm
m.M. nur noch bei dickeren GFK- Rohren im HPR Bereich
zu vertreten sein werden.
wink
VG
Rainer
Johannes (Axe) Haux

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Beitrag 19594 [Alter Beitrag25. September 2002 um 14:22]

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Zitat:
Original geschrieben von Rainer
fg
Ha Johannes, erwischt !

Da habe ich gerade einen alten Beitrag von Dir ausgegraben:

"Motoren und Zündmittel" dann "Delayprobleme"

Da empfiehlst Du am 26.9.2001 0,5 bis 3 Gramm.
O,5-1 wird wohl als Pi x Daumen richtig sein im LPR Bereich
bei den relativ dünnen Rohren. Wobei 3 Gramm
m.M. nur noch bei dickeren GFK- Rohren im HPR Bereich
zu vertreten sein werden.
wink
VG
Rainer




Hi Rainer,

nicht erwischt - ich hab was dazugelernt!
Frueher hab ich die Auswurfladung rein nach Gefuehl und Erfahrung bemessen.
Inzwischen rechne ich auch mal durch, daher auch meine Empfehlung sich das Berechnen gleich anzugewoehnen.

Die Menge ist nicht vom Baumaterial abhaengig sondern vom Volumen unter dem Kolben (sozusagen der Druckbehaelter).
Die angegebenen 3g sind nur fuer dicke/lange Rohre tauglich (egal ob Pappe oder GFK). GFK haelt zwar mehr Druck aus, die Beschleunigung des Kolbens durch den hohen Gasdruck wird jedoch zu hoch.
Ob ich jetzt das Rohr sprenge oder den Kolben mit Spitze und Schirm so 'rausschiesse' dass die Leine reist ist (schwaebisch) ghopfd wia gspronga.

Gruss Johannes

PS: Waehre ich jetzt der Kanzler haette ich gesagt: Was gehen mich meine Aussagen vor der Wahl an?

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Achim

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Beitrag 19614 , Re: Richtige Menge an Pyrowatte?? [Alter Beitrag25. September 2002 um 17:20]

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Hi Dirk,

bei den Mengen, um die es hier geht, würde ich jede Berechnung bleiben lassen, denn so genau wiegen kannst du sicher nicht.
Aussderdem hängt der Effekt der Ausstossladung auch ganz entscheidend davon ab, wie stark die Watte komprimiert wird.
Mein Tipp: achte sorgsamst darauf, dass die Watte auch wirklich ganz trocken ist. Halte die Watte nie länger als unbedingt erforderlich in den Händen, da sie dadurch Feuchtigkeit aufnimmt. Die Watte niemals komprimieren sondern leicht auseinanderzupfen, ungefähr so, wie Kosmetikwattebällchen. Ideale ist es, wenn die Pyrowatte in einem Wäschetrockner getrocknet wird. Sie kriegt dann die ideale Konsistenz.
Aber bitte nur kleine Mengen auf einmal wegen evtl. Enzündungsgefahr.
Für deine Rakete mit einem 40er Rohr würde ich den ersten Test am Boden mit einer haselussgrossen Menge machen. Ich persönlich gehe immer so vor:

die Minimalmenge ermitteln, mit der das Bergungssysten noch sicher ausgeworfen wird. Die Maximalmenge ermitten, die man dem Systen noch zutraut, ohne dass etwas zerstört wird. Daraus dann den Mittelwert verwenden. Man kriegt so recht schnell die nötige Erfahrung, wie viel man für welche rakete nehmen muss. Der Vorteil der Pyrowatte liegt ja auch darin, dass man im Zimmer testen kann. Ich mach das im schlafzimmer und schiesse die Spitze auf die Bettdecke, da kann nichts kaputtgehen. Ausser dem SN0 gibt es ja keinen Gestank oder Rauch, eine absolut saubere Sache, verglichen mit SP.

Gruß,
Achim

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dirk71

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