Hallo zusammen,

ich war schon geneigt, das Thema bei der Satire unterzubringen, aber es ist doch etwas mehr ernstzunehmen:

Der Europäische Rat hat in einer gemeinsamen Aktion am 27. Mai 2002 55.000 Euro für die Bekämpfung der Verbreitung ballistischer Raketen bereitgestellt.

Wer jetzt da meint, es könnten ganz klar nur Raketen für kriegerische Zwecke gemeint, wird aber durch folgende Sätze in dem Beschluß eines besseren belehrt:

1."Der Rat hat am 14. Mai 2001 Schlußfolgerungen über die Nichtverbreitung von Raketen angenommen."
2."Der Europäische Rat hat auf seiner Tagung in Göteborg am 16. Juni 2001 eine Erklärung über die Verhinderung der Verbreitung ballistischer Raketen angenommen, wobei er sein Engagement in Bezug auf die Bekämpfung der Verbreitung ballistischer Raketen auf der Grundlage der universellen Anwendung des Internationalen Verhaltenskodex (ICOC) hervorhob."

Auszug aus dem Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften Ausgabe L 140 vom 30.5.2002

Von Raketen für Kriegszwecke ist an keiner Stelle der Erklärung die Rede.

Jetzt seid Ihr mal dran, aber ich wollte Euch nicht die gute Laune zum Wochenende verderben.

Herbert

Hallo Herbert,

haben wir ballistische Raketen?

Soweit ich weiß nicht!
Klar starten wir Raketen, jedoch ist uns die ballistische Wiederkehr zu Erde strengstens untersagt!

Natürlich unterliegen unsere Raketen einer sogenannten Ballistik oder auch "Raketenphysik", besser phsikalisch mit dem Stichwort "Bewegung starrer Körper" zu beschreiben.

Jedoch verstehe ICH unter einer ballistischen Rakete, eine Rakete, welche auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet ist oder eine Rakete, welche rein ballistisch zur Erde wiederkehrt, soll heißen, ohne äußere Unterstützung nach dem Gipfelpunkt herunterkommt, sozusagen ballistisch wiederkehrt.

Da wir kein anvisiertes Ziel verfolgen und auch nicht ballistisch wiederkehren, zähle ich unsere Sportgeräte NICHT zu den ballistischen Raketen.

Sehe ich ich dies zu einfältig?

Viele Grüße nach Gersthofen,

Hendrik

Was sind nicht-ballistische Raketen? Solcherleiwelche die gesteuert sind? Dann wären ja alle normalen Lenkwaffen für Kriegszwecke ausgenommen.

Oliver

Hmmm, das ist natürlich ein ganz wesentlicher Ansporn für die richtige Auslegung der Bergungssysteme:

Wenn in Zukunft der LCO ruft: "Heads up - we have a ballistic incoming rocket!", hat man nicht nur ggf. die Level-Zertifizierung vergeigt, nein man macht sich sogar noch strafbar und wird vor den europäischen Gerichtshof gezerrt!

Oh Gott! - Aber wie steht's doch so schön unter meinen e-Mails:
"It's the Government - it doesn't have to make sense!"

Stefan

Ich meine daß der Begriff "ballistische Raketen" noch aus dem Kalten Krieg stammt und letztlich Kriegsraketen meint, speziell die ICMs. Vielleicht, weil die ersten Sprengköpfe halt ballistisch weiterflogen, nachdem die Raketen ausgebrannt waren.

So gesehen hoffe ich einfach mal darauf, daß die EU verhindern will, daß schlecht beleumundete Länder bzw. Terroristen in den Besitz entsprechender Raketentechnologie kommen. Dafür klingen 55.000 Euro allerdings wie Trinkgeld.

Ferner hoffe ich, daß folgender Gedanke logisch sein möge: Wenn die EU uns das Raketenspielen verbieten will, muß sie kein Programm aufstellen und braucht keine 55.000 Euro, sie wirft einfach die Gesetzgebungsmühle an. Also muß es doch was anderes sein, hoff..

Hallo alle mit einander

Also ich denke mal, daß der Raketenmodellbau damit nicht gemeint sein kann. Ich glaube des weiteren, daß nicht "sonderlich" viele Europapolitiker überhaupt wissen, daß es dieses Hobby gibt (irre ich mich da?). Also einfach ignorieren.

MfG
Frank

Zitat Herbert:
Von Raketen für Kriegszwecke ist an keiner Stelle der Erklärung die Rede.

Das muss um so mehr dazu führen, dass künftig eine Ausnahme für "Modellraketen für Sport und Lehre" explizit in solche Verordnungen/Gesetze aufgenommen werden muss.