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Tommy

Epoxy-Meister

Tommy

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Beitrag 25939 [Alter Beitrag11. Februar 2003 um 17:01]

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Die Frage ist nur, wo treten bei der Rakete diese Kräfte auf? Bei unseren Modellen ist es doch so das ein Motor auf einen kleineren Durchmesser Karft ausübt, die dann mittels möglichst stabiler Konstruktion auf das äußere Rohr und somit der Spitze übertragen werden muss und dabei evtl noch, wie bei meinem Beispiel, die Flügel hält und montierbar macht.

Also ich denke, auch wenn dadurch etwas mehr Gewicht zu stande kommt (welches man dann durch Erleicherungsbohrungen, wie in meinem Fall, wieder senken kann) ist es die stabilere Alternative. Und man sollte doch nicht zu gunsten der kurzeren Zusammenbauzeit auf Sicherheit und ein evtl. unberechenbares Modell verzichten.

Im Anhang seht Ihr die Motorenhalterung meiner BigDaddy mit einem der abnehmbaren Flügel. Übrigens möchte ich noch einmal auf meine HP hinweisen auf der Ihr Euch immer den aktuellen Baufortschritt ansehen könnt. www.bigdaddyproject.de

Viele Grüße, Tommy

Folgende Datei wurde angehängt:


High Power Modell Raketen im Internet
meine Seite rund um Modellraketen

und

der neuste High Power Modellraketen Trailer
DIE NEUE ALRS 7 DVD ist bald zu haben
Jan Trnka

Raketenbauer

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Beitrag 25968 [Alter Beitrag11. Februar 2003 um 23:25]

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Ich bin dabei (leider schon zu lange) ein "minimum diameter" 29mm Rakete aus Carbon zu bauen. (Irgendwann werde ich es hier vorstellen, wenn ich endlich mehr Zeit habe oder pensioniert werde.) Ich habe mich aus den folgenden Ueberlegungen für eine S/S Konstruktion entschieden:

1) Ein dünnes Rohres aus carbon mit der gleichen Fesstigkeit einer S/S Konstruktion ist eindeutig schwerer. Es ist zu beachten, dass für die Rakete nur die Druck- Zugfestigkeit, die Quetschfestigkeit und die Biegefestigkeit von Bedeutung sind. Die Torsion ist weniger wichtig. Die Biegefestigkeit steht und fällt mit der Anzahl und dem Profil der Stringern und ihrer Befestigung zu den Spanten. Deswegen verwende ich 6 Carbon-Profile 1.4x1.4mm mit Fasern in gleicher Richtung und Spezialkleber aus dem Militär-Bereich. Die Quetschfestigkeit ist abhängig von dem Mantelmaterial, dem Abstand der Spanten und ihrem Material. Bei mir variert der Abstand der Spanten zwischen 20 - 40mm und sie sind aus extra dichtem Carbon 1mm und 2mm je nach typ.

2) Mit steigendem Durchmesser des Rohrs wird die Aussenwand einen grösseren Raduis haben = wird flacher, gerader. Die geraden Flächen haben Festigkeit nur in einer Richtung = Zug und sind deswegen als Rumpf unbrauchbar. Erst die Spanten bringen die notwendige Festigkeit. Es gab früher Flugzeuge mit Beplankung aus Wellblech. Nicht besonders Strömungsgünstig aber fest. Für meinen 29mm Durchmesser kann ich als Mantel eine 0.2mm dünne Folie verwenden. Ein im Epoxy getränkter Pergammennpapier wäre auch möglich. Das wäre noch dünner und leichter.

3) Irgendwann habe ich berechnet, dass ein Carbon Rohr von 29mm Durchmesser eine Wanddicke von ca. 0.8mm für mein Zweck genügen würde. (Die ganze Rakete ist 1m lang und keine 400g schwer) So ein Rohr mit dermassen dünnen und gleichmässigen Wand ist sehr schwierig zu machen. Ich habe es probiert, es ist mühsam und teuer. Das Problem ist die Dichte des Materials. Auch mit Vakuum bringe ich den Anteil von Karbon nicht über 30%. Der Rest ist Epoxy und die Festigkeit ist somit weg. Mit der S/S Konstruktion kann ich auf fertiges Material mit einem Carbon Anteil von 50-60% zurückgreifen.

Ich denke, dass diese Vorteile mit zunehmendem Durchmesser noch deutlicher werden. Der grösste Vorteil für den Konstrukteur: die Festigkeit lässt sich mit einfachen Mitteln dort erzielen wo sie gebraucht wird. Ein Rohr mit variabler Wandstärke ist deutlich teuerer.

/Jan

BTW. Ein Carbon-Rohr auf einer Drehbank einfach abziehen = vergiss es. Es wird extrem heiss, der Material schmilzt und Drehmeisel ist nach 5cm hin. D.h. Diamant einspannen, minimaler Vorschub, und kühlen und kühlen.. Einmal abziehen = 2 Stunden Arbeit.
Achim

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Achim

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Beitrag 25976 [Alter Beitrag12. Februar 2003 um 02:22]

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Zitat:
Original geschrieben von Jan Trnka


BTW. Ein Carbon-Rohr auf einer Drehbank einfach abziehen = vergiss es. Es wird extrem heiss, der Material schmilzt und Drehmeisel ist nach 5cm hin. D.h. Diamant einspannen, minimaler Vorschub, und kühlen und kühlen.. Einmal abziehen = 2 Stunden Arbeit.





Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hab schon viele CFK-Rohre abgedreht und niemals auch nur die allerkleinsten Schwierigkeiten gehabt. Im Gegenteil funktioniert das noch besser als bei GFK.
Wie willst du denn die Rakete motorisieren? 0,8mm bei 29mm Durchmesser ist doch mehr als reichlich dimensioniert, es sei denn du rechnest mit 30g an aufwärts. 0,8mm Wandstärke verwende ich für 100er Rohre aus GFK. Mit H123 gibts da noch keinerlei Probleme. Planst du einen Überschallflug?

Gruß,
Achim

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Neil

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Neil

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Beitrag 25982 [Alter Beitrag12. Februar 2003 um 08:20]

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Hi,

mein Kohlerohr hat zwei Schichten CFK mit jeweils 0,5mm Durchmesser. Dazwischen war dann 1mm Balsa. Die CFK Lage habe ich mit einem Gewebeschlauch gemacht. Kann ja mal nachsehen was für ein Typ es war. MIr war diese Lage aber noch etwas zu dick.
Ich würde wenn es auf extreme Leichtigkeit ankommt, vorschlagen ein Monovilament zu nehmen. Die bekommt man noch dünner hin. In Kombination mit einem Sandwich (Ich bevorzuge Tunfisch Käse) wird das steif genug.

Gruß

Neil

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bobito

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bobito

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Beitrag 25989 [Alter Beitrag12. Februar 2003 um 10:29]

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Zitat:
Original geschrieben von Neil
In Kombination mit einem Sandwich (Ich bevorzuge Tunfisch Käse) wird das steif genug.



Das klappt? Revolutionär! fg Da wird sich "Pfizer" ärgern!

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Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot!
Jan Trnka

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Beitrag 26042 [Alter Beitrag12. Februar 2003 um 20:52]

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Zitat:
Original geschrieben von Achim

Wie willst du denn die Rakete motorisieren? 0,8mm bei 29mm Durchmesser ist doch mehr als reichlich dimensioniert.




0.8mm ist aus der Rohrberechnung herausgekommen, ich baue die Rakete mit S/S. Sie ist zweistufig mit 2x F10. Der Rumpf hat Aussendurchmesser 29mm, der Motor ebenfalls. Ueber den Konstrukt lasse ich euch raten.

Ueberschall fliegen? Nööö, je langsamer und länger ich fliege, desto höher komme ich.

/Jan
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