Das europäische Navigationssystem Galileo scheint endlich in die Gänge zu kommen. Das 3,5 Milliarden Euro teure System, bei dem 30 Positionssatelliten in Umlauf gebracht werden müssen, soll 2008 einsatzbereit sein. 140.000 Arbeitsplätze wird es Schätzungen zufolge in Europa schaffen, wobei der Hauptsitz des Unternehmens Galileo Industries in Bayern sein soll (@Laminator: ).

Für den Empfang von Galileo reichen übrigens billige und kleine Bausteine, das wird also auch für unser Raketenhobby eines Tages interessant sein! Das ganze Projekt ist, wie ich finde eine gute Nachricht, da hat die Politik ausnahmsweise was zustande gebracht. Unklar ist mir zumindest noch, wie man mit dem Unwillen der USA gegenüber diesem europäischen System umgeht, das ja dem GPS des amerikanischen Militärs direkt Konkurrenz macht. Es gab etliche Verhandlunge hinter den Kulissen, und zu befürchten ist, daß die Europäer einknicken und auch Galileo im Krisenfall abschalten oder unscharf schalten.

Tja, irgendwann sollte sich Europa mal abnabeln. Weil es irgendwann auch mal einen Krisenfall geben kann, bei dem Europa und die USA nicht mehr auf derselben Seite stehen und das GPS dann auch für uns unbrauchbar gemacht wird. Ich finde Galileo also eine gute Sache (und bin selbst ja unmittelbar von der Arbeitsplatzschaffung "betroffen") und denke, dass es Europa mal schaffen wird, etwas gegen den Willen der USA durchzusetzen. Hat man ja beim Irak-Krieg auch schon gesehen.

Oliver

...ich fand es ja auch sehr bezeichnend, daß noch in der selben Woche als damals bekanntgegeben wurde, daß sich die Europäer auf den Vertrag zu Galileo geeinigt hätten, die USA bekannt gaben, daß sie GPS ab jetzt dauerhaft auf eine höhere Genauigkeitsstufe schalten würden.

Nachtigall...