Trotz der wenigen Zeit ich derzeit habe,

es gibt etwas neues aus der Motorenschmiede Maurer,
das Helferlein für den oft gewünschten Signalrauch. Den Motorenzusatz BC-R.



Wie bringt man einem rauchfreien BC Motor das Rauchen bei ?
Ernst bedient sich dazu eines Tricks, man dosiert ein Lubrikat in exakter Menge zum Brennstoff.
Etwa Silikonhaltig (weisser Rauch) oder auf Erdölbasis (dunkel bis schwarzer Rauch).

Einer der ersten Tests mit noch recht schwachem Rauch:


Satter schwarzer Rauch, nur das reinigen ist mit hohem Aufwand verbunden


Um die richtige Dosiermenge zu finden, hat Ernst sich Gedanken gemacht und eine pfiffige Idee gehabt.
Innerhalb des Dosierkegels findet man eine Art Federmechanismus und Kugelventil welches immer genau die erforderliche
Menge zudosiert. Als Vorratsbehälter diente im Test eine handelsübliche "Fettspritze", man kann jedoch auch auf andere
Druckbehälter für Schmiermittel zurückgreifen.





wie im Bild zu erkennen besteht der Toolkit aus 2 Teile:
Dem Klemmring für die Dosiermechanik und der Dosiermechanik selbst.

Der Klemmring wird auf den Düsenhals mittels einer Stellschraube fixiert und danach der Dosierkegel eingeschoben.
Zu beachten ist allerdings, dass man je nach Düsendurchmesser einen anderen Dosierkegel einsetzen muss.

Wird nun das Lubrikat in den Dosierkegel gepresst, wird immer eine genau definierte Menge in den Brennraum eingebracht.



Wichtig ist jedoch, dass dieses System nur für Motoren mit Kopfzündung einsetzbar ist,
da sonst das Lubrikat die Zündung unmöglich macht.

Erste Tests auf dem Prüfstand zeigten bei silikonhaltigem Lubrikat einen minimalen Leistungsabfall, da hier eine hohe
temperatur für die Sublimation zum rauch benötigt wird.
Bei erdölhaltigem Lubrikat hingegen konnten wir eine leichte Steigerung kurz nach der Zündung messen, welche sich aber im Verlauf
des Abbrandes wieder relativierte. Also kein Verlust von Motorleistung bei dunklem Rauch.

Derzeit sucht Ernst noch Pilottester die dieses System in harten Einsatz testen möchten.
Sollten diese weiteren Tests die bisherigen Ergebnisse verifizieren, werden dann die ersten BC-R Toolkits im Verkauf erhältlich sein.
Dies sollte nach einen Testzeitraum von ca. 6 Wochen möglich sein.

Wer Interesse hat Pilottester zu werden soll Ernst eine eMail schreiben:
bcrpilot@raketenmodellbau.org

Gruss
Tom

Klasse! Das nenne ich Service am Kunden!!! Aber das sind wir von Ernst ja schon gewohnt..
Aber warum geht man nicht den Weg über Zusätze im Treibstoff? Das wäre doch einfacher,oder?


Gruß
Felix

Noch ein Grund mehr T2 zu machen...

Cool!

Danke an euch und alle die sich auch so für unser Hobby einsetzen!

Jo, Tom,

nun hast Du die Sache eeeendlich rausgehauen. Mir brannte diese höchstinteressante Treibstoffentwicklung schon lange unter den Fingernägeln!

Nachdem Ernst seine Raucherzeugung gezielt durch die Sublimation von "eingespritzen" Additiven realisierte und erste Tests Erfolg verhießen, traten weitere Probleme auf.
Die Sublimation des Additivs gestaltete sich höchst temperaturabhängig.
Zu geringe Temperaturen erbrachten zu geringe Rauchentwicklungen. Zu hohe Temperaturen erbrachten keine gute Sublimation. Sie resultierten in einer Verbrennung der Additive wodurch letztlich Kohlenstoff übrig blieb, der stets schwarzen Rauch erzeugte.
Diese Temperaturabhängigkeit ist natürlich stark mit dem Betriebsdruck des BC-125 korreliert. Und wir alle kennen die unterschiedlichen Treibstoffblock-Geometrien mit den entsprechenden Düsendurchmessern. Es zeigte sich, dass jede Blockvariante einen spezifischen Brennkammerdruck erzeugte und damit verbunden jede Variante ihre eigene Rauchleistung erbrachte. Eine einheitliche Rauchleistung für alle drei Blockgeometrien (5 weitere sind noch in der Entwicklungsphase und werden erst nach erfolgter CE-Zulassung veröffentlicht!) war nicht zu erreichen.

Wohl denn. Ernst rief mich an. Es war die Zeit für neue Treibstoffe gekommen. Mit einer ausdrücklichen amtlichen Genehmigung ging ich in eine Treibstoff-Schmiede im Großraum Köln und fing mit der Entwicklung zukünftiger BC-R Treibstoffvariationen an. Nun wißt Ihr auch, warum es mit der Sky´s Spirit im letzten halben Jahr so kläglich voran ging.

Die Lösung des Rauchproblems war leicht zu finden. Ein neuer Composit-Treibstoff mußte her. Die Rauch-Additive werden nun nicht mehr eingespritzt, sondern sind nun direkt dem Treibstoff beigemischt. Die entsprechende Temperatureinstellung beim spezifischen Verbrennungsdruck erfolgt nun über eine genaue Dosierung von Metallzusätzen im Composit. Damit erreichen wir nun eine ziemlich gute Rauchleistung für alle Treibstoffblock-Varianten, in weiß und in schwarz.

Anbei ein paar Bilder von damaligen ersten Tests...

Folgende Datei wurde angehängt:

Joooht!

Alle Treibstoffe zeigten ein sehr kommodes Verhältnis zwischen Brennrate und Verbrennungsdruck. Das sich recht konstant ausbildende Plateau des sich hieraus ergebenden Graphen konnte sehr erfolgversprechend zur Einstellung der Arbeitspunkte der spezifischen Treibstoffblock-Geometrien genutzt werden.
Bis Ende Mai sind noch ca. weitere 100 Tests geplant. Erste Blöcke befinden sind derzeit schon in Klima-Kammern und werden die Degradation der Treibstoff-Variationen dokumentieren. Die Auflagen des Qualitätsmanagements erlauben lediglich einen Verlust von 20% an ISP nach simulierten 20 Jahren Treibstoffalterung in einer solchen Klima-Kammer.

Drückt uns bitte alle die Daumen. Wenn alles glatt läuft, gehen die Treibstoffblöcke Anfang Juni nach Berlin und Ernst eröffnet das CE-Konformität-Zulassungsverfahren. Dann könnten wir Weihnachten hoffentlich was raketentechnisches zu feiern haben!

Viele Grüße,

Hendrik

Folgende Datei wurde angehängt:

Zitat:

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Original geschrieben von Hendrik
Eine einheitliche Rauchleistung für alle drei Blockgeometrien (5 weitere sind noch in der Entwicklungsphase und werden erst nach erfolgter CE-Zulassung veröffentlicht!) war nicht zu erreichen..

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Hi Henni,

und genau diese 3 Blockgeometrien sind die Krux an der Sache.
Deshalb kann der Lubrikat-Raucherzeuger , wie bereits im Eingangsposting beschrieben, NUR für die KOPFZÜNDUNG eingesetzt werden. Doch alles in allem ist diese Alternative der Raucherzeugung innerhalb eines BC-Gefüges ein relatiiv einfaches wenn auch wirksames Mittel um die passende Signatur der Rakete zu bilden.

Bis ihr mit den neuen Composit-Mischungen in die Serie gehen könnt, haben wir T2-er nun endlich auch den (von den Clusterfliegern gewohnten) Rauch mit einem BC zu erzeugen. Es waren sogar Überlegungen im gange auch den BC 360 mit dem Lubrikat-Rauch auszustatten, jedoch zeigten erste Berechnungen von Ernst, dass der Brennkammerdruck da Probleme bereiten wird. Aus diesem grund wurde dies wieder verworfen.

Wer am Projekt "Lubrikat-Rauch" aktiv mitarbeiten möchte, bekommt auf Nachfrage nähere Infos.
Mail bitte an: bcrpilot@raketenmodellbau.org

Bis denne
Tom

Hat dieser Beitrag etwas mit dem heutigen Datum zu tun?!?

Zitat:

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Original geschrieben von pegi
Hat dieser Beitrag etwas mit dem heutigen Datum zu tun?!?

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Hi Pegi,

nachdem Henni ja mal wieder alles "bildlich" machen musste (Motorenschmiede und das auch noch in einer richtigen Schmiede...) könnte man sich direkt dazu hinreissen lassen...

Aber: Wir kennen ja unseren Henni und wir kennen Ernst und seine Innovationen

Gruss

Zitat:

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Original geschrieben von Felix N
Klasse! Das nenne ich Service am Kunden!!! Aber das sind wir von Ernst ja schon gewohnt..
Aber warum geht man nicht den Weg über Zusätze im Treibstoff? Das wäre doch einfacher,oder?


Gruß
Felix

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Hui, den Felix hab ich doch glatt überlesen, sorry.

Natürlich ginge das, aber der Treibstoffblock kommt wie wir alle wissen fertig konfektioniert von der BC und ist zugelassen.
Neue Treibstoffe müssen wieder zugelassen werden
Aber da ist ja henni mit von der Partie und arbeitet mit Ernst zusammen an neuen Komposits.
Bis dorthin bleibt dies die einzige Chance dem BC 125 das Rauchen beizubringen

CU
Tom

kein problem

Wie wird den die (gleichmäßige) Förderung des Lubrikats in die Brennkammer realisiert? Wird die Vorratskammer mit Hilfe der Fettpresse unter Druck gesetzt?

Gruß
Felix
der ja gerne mittesten würde... *grmbl*