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J.Boegel

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J.Boegel

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Beitrag 90047 [Alter Beitrag23. November 2005 um 06:11]

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Moin Neil,

das glaube ich Dir jetzt aber nicht.

Weil: Sagen wir mal so, zwischen Schraubenkopf (der im eingeschraubten Zustand aufliegt) und dem Gewindeteil (der Nagel mit den schrägen Kerben) entsteht eine Zugspannung weil der Nagel will ja rein ins Loch, der Kopp muß aber leider draußen bleiben.
Je fester jetzt die Schraube angezogen wird desto höher wird eben diese Zugspannung.
Bei 5 KN ist der Kopp halt ab.

Außerdem erhöht sich aber mit dem festeren Anziehen die Reibung der Gewindeflanken (die der Schraube und die der Gewindebohrung).

Das ist auch gut so, sonst wüßte der Drehmo. ja garnicht wie weit er ist und was er anzeigen soll.

Wenn Du jetzt die Gleitreibung, durch z.B. Fett runtersetzt, ist dieser "Drehwiederstand" geringer.
Das heißt Du ziehst die Schrauber fester an und erhöhst auch somit die Zugspannung zwischen Kopf und Gewinde.

Oder anderst: Du brauchst ein kleiners Drehmoment um die gleiche Zugspannung zwischen den Baugruppen zu erzeugen.

Wenn die Schraube jetzt ungefettet auf 4,9KN angezogen wird können die Baugruppen die sie halten soll noch mit 0,9999 KN belastet werden bevor der Kopp abreißt(z.B. Autofelge an der Bremsscheibe).
Ist die Schraube eingefettet worden hat der Drehmo zwar beim richtigen Gleitreibungswiederstand geknackt, die Zugspannung ist aber höher innerhalb der Schraube.
Dann kann Deine Schraube nicht mehr die 0.9999KN halten.

Bei Versuchen in der Lehre hat sich gezeigt das man eine M4er Schraube die gefettet war schneller abriß als eine ungefette. bzw. die "trockne" ließ den Drehmo "knacken", die gefettete riß ab bevor der Drehmo knackte.
In diesem Versuch wurden die Schrauben bis zur Belastungsgrenze angezogen und auch der Drehmo so eingestellt.

Anderes Beispiel: Wir haben mal Schwerlastdübel in einer Betondecke versenkt. Leider wurden die auch zufest angezogen sodas die Zugfestigkeit des Schraubestahls in Zugspannung zwischen Betonoberfläche(Kopp) und Anker(im Beton drin) aufgebraucht wurde so das die Dübel gerissen sind obwohl keine 200 Kg dranhingen.
Die hätten aber jeder eine Tonne tragen sollen.


Gruß Jens

...deshalb bin ich mal dagegen das man Schrauben fettet außer bei Edelstaht -- Edelstahl Verschraubungen, die könne fressen wenn man nicht diese Antiblockpaste vorher aufs Gewinde schmiert.
Davon ab: VA Schrauben halten eh deutlich weniger als z.B. 8.8er im gleichen Format.

p.s.: Kritik am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen big grin

Geändert von J.Boegel am 23. November 2005 um 06:18


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Neil

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Neil

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Beitrag 90051 [Alter Beitrag23. November 2005 um 06:37]

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Hi,

du hast was entscheidenes vergessen, was ich aber oben erwähnt habe.
Neben der Zugbeanspruchung zwischen Schraubenkopf und Gewinde der Schraube, hast du ja noch Spannungen hervorgerufen durch die Torsion der Schraube. Diese Spannungen kannst du durch das einfetten verringern.
Wenn du eine Schraube solange anziehst bis der Kopf ab ist, wirst du sehen, das er nicht abgezogen wird (reine Zugbeanspruchung) sonder er wird abgedreht (Torsionsbeanspruchung).
Da die Spannung die die Schraube versagen läst das Resultat aus beiden ist, kann man mit einfetten die Schraube entlasten, aber die Zugbelastung erhöhen, bei gleichem Drehmoment.
Das gilt nur für ein bestimmtes Drehmoment. Wird das zu hoch, tritt das ein was du beschrieben hast.

Gruß

Neil

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J.Boegel

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Beitrag 90054 [Alter Beitrag23. November 2005 um 06:39]

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Ahhh, Torsion!!

Also unter dem Schraubenkopf auch einfetten, gute Idee.
Peinlich das ich nicht selbst drauf gekommen bin.

Merci


Gruß Jens

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