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Neil

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Neil

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Beitrag 122528 , Peilung einer Raketenlandeposition im Gelände [Alter Beitrag06. Juni 2007 um 13:13]

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Hallo,

wir alle kennen das Problem, das eine Rakete irgendwo im Gelände herunter gekommen ist, und man diese wiederfinden muss. Meist merkt man sich ein Punkt am Horizont und läuft los. Es gibt auch die Möglichkeit der Kreuzpeilung mit zwei weiteren Personen. Die leiten einen auf eine imaginäre Linie zum Ziel. Das bedarf aber etwas Übung und Funkkontakt. Da man sich ja nach ein paar hundert Metern nicht mehr hört.
Daher habe ich mir gedacht, wäre eine Peilung per GPS ganz nett. Man gibt die Landeposition in sein Gerät und und das zeigt dann in die Richtung und gibt die Entfernung an. Nur wie kommt man an diese Position?
Ich habe dafür das angehängte Excelsheet gemacht. Ihr dürft es gerne testen und auf Fehler durchsuchen.
Es werden zwei Beobachter benötigt deren Position bekannt ist. Die kann man mit dem GPS bestimmen. Diese werden dann in die Tabelle eingetragen. Die Positionen sollten relativ weit auseinander liegen und möglichst quer zur Windrichtung. Warum? Später mehr dazu.
Beide bekommen idealer weise einen Kompass in die Hand gedrückt und ermitteln die Peilung zum Landepunkt. Bei idealer Positonierung sollten die Winkel stark unterschiedlich sein. Bei Winkeln wie etwa 90 und 91 Grad kann man das wegen der Ungenauigkeit des Ablesefehlers vergessen. aber bei 30 und 70 Grad z.B. sollte ein gutes Ergebnis erzielt werden.
Diese Peilung wird ebenfalls in die Tabelle eingetragen. Eingaben sind die gelben Felder. In den grauen erscheint dann die Position des Landepunktes.
Das ganze könnte man evtl. mal bei den RJD dieses Jahr praktisch testen. GPS und Kompass kann ich mitbringen.

Gruß

Neil
Anhang: peilung einer raketenlandeposition.zip

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Neil

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Beitrag 123645 [Alter Beitrag21. Juni 2007 um 23:05]

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Hi,

nachdem der Beitrag gnadenlose Resonanz im Publikum ausgelöst habe, antworte ich mir mal selberbig grin
Ich komme gerade vom Strand und habe das ganze mal getestet. Strand deswegen, weil da soviel Platz ist und weil Sommersonnenwende war und ich mir den Sonnenuntergang angeschaut habe.
Soviel Platz war dann nun doch nicht, daher hat sich der Aktionsradius bei ca. 50m gehalten.
Ich habe mit dem GPS und meiner Freundin einen Zielpunkt markiert. Dann habe ich zwei zufällig gewählte Punkte eingenommen und die Position sowie die Peilung zu dem ersten Punkt notiert.
Wichtig ist dabei natürlich die Genauigkeit. Das GPS hat bei den Messungen eine Genauigkeit von 5m angegeben. Den Winkel kann ich auf ca. 1° genau messen. Mehr gibt der Kompass nicht her. Von dem ersten Punkt habe ich zwei Messungen gemacht um zu sehen ob der Wert wandert. Das hat er auch getan. Er ist um 2/10 Sekunden gewandert und das war auch genau zufällig der Fehler den ich auch bei der Berechnung heraus bekommen habe. Wieviel sind nun 2/10s? Bei der Position waren das 3,8m. Ich denke man kann damit Leben die Rakete auf 3,8m genau zu treffen.
Wie hat der das jetzt aber gemacht, das der Fehler kleiner war als die Positionsbestimmung? Die Genauigkeit die das GPS angibt ist absolut. Das bedeutet die Position bezogen auf die reale Position. Wenn ich aber zwei Punkte messe, die zeitlich nicht weit auseinander liegen, haben die beiden den gleichen Fehler. Untereinander ist das aber wiederum sehr genau. Die gesamte Messung hat sozusagen ein Offset bekommen. Man kann das auch nachprüfen indem man die Strecke zu einem Punkt mist. Der aktuelle Punkt ist der Startpunkt. Das Gerät zeigt 0m an. Dann streckt man den Arm aus und das Gerät zeigt die Armlänge an. Nimmt man ihn zurück, kommt man wieder auf 0m. Das alles mit einer Genauigkeit von 5m.
Das Ergebnis sollte aber mit Vorsicht zu genießen sein. Mein Experiment war jetzt lokal auf 50m begrenzt. Was aber ist, wenn die Rakete viel weiter weg liegt als die bekannten Positionen auseinander liegen? Dann bekommt man ein sehr spitzes Dreieck und die Winkelmessung spielt eine stärkere Rolle. Ich werde das bei Gelegenheit mal ausprobieren.
Achso, in der Datei oben war noch ein Fehler drin. Anbei die ohne Fehler.

Gruß

Neil Anhang: peilung einer raketenlandeposition.zip

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Heiko

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Beitrag 123689 [Alter Beitrag22. Juni 2007 um 12:30]

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Hallo Neil,

auf den ersten Block würde ich sagen, dass der Winkelfehler auf die Positionsbestimmung Proprotional zur Entfernung ist. Wenn es bei 50 m 3,8 m sind, sind es bei 500 m schon 38 m, was bei einem windigen Raketenfliegertag durchaus realistisch ist. Hat die Rakete noch einen Pieper dürfte sie sich auch in einem 38 m Kreis noch finden lassen.
Aber bei einer höheren Abtriebweite kommt ja noch dazu, dass dann sehr wahrscheinlich die beiden Beobachter nicht mehr idealerweise mit 90° zueinander und dem Raketenlandepunkt stehen, was die ungenauigkeit noch erhöht.
Mir kam aber eine Idee wie man die Genauigkeit evt. noch erhöhren kann. Wenn der eine Beobachter die Rakete vor einem markanten Geländepunkt landen sieht, und man hat die GPS-Koordinaten des Geländepunkt, so kann man den Winkel doch viel genauer bestimmen?

MFG Heiko

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Beitrag 123690 [Alter Beitrag22. Juni 2007 um 12:41]

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Zitat:
Mir kam aber eine Idee wie man die Genauigkeit evt. noch erhöhren kann. Wenn der eine Beobachter die Rakete vor einem markanten Geländepunkt landen sieht, und man hat die GPS-Koordinaten des Geländepunkt, so kann man den Winkel doch viel genauer bestimmen?



Das wäre dann aber purer Zufall. Markante Punkte müßte ich aus einer Karte heraus suchen und da stehen meist einzelne Bäume oder so nicht drin.

Gruß

Neil

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Beule

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Beitrag 124011 [Alter Beitrag26. Juni 2007 um 21:56]

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Hi Neil,

am RJD konnten wir das ja leider nicht testen (warst ja nicht da roll eyes (sarcastic) )
Aber beim RJD Reloaded sollte es möglich sein, wenn du vorbei schaust. Ich bring dann gerne noch einen Kompass und 2 GPS Geräte mit...
Praxis geht halt über Theorie...

Gruss
Martin

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Neil

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Beitrag 124030 [Alter Beitrag27. Juni 2007 um 07:29]

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Hi,

wann ist den der RJD Reloaded?
Habe die Peilung schon mal hier am Strand getestet. Kleine Strecken gehen gut. Bei einem etwas spitzeren Winkel (ca. 5°) gab es dann aber ein Problem. Die Position weicht um 1300m ab, obwohl das nur 390m weit weg sein müßte. Da scheint immer noch ein Bock drin zu sein.

Gruß

Neil

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