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BaumderTechnik

Anzündhilfe

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Beitrag 7639896 , Sicherheit beim Start [Alter Beitrag24. März 2017 um 15:40]

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Hallo Allerseits,
Wollte mich mal erkundigen, was ihr so zum Thema Sicherheit beim Starten meint.

Meine neueste Rakete hat 2 gestagede Klima D9 Motoren und hat eine Startmasse von ca. 200g. Die Rakete besteht aus 95% PVC, die Motorhalterung und der Stufenübergang sind aus dünnem Aluminium (~0,3 mm Dick).
Ich starte sie auf von einer Aluminiumplatte (auf einem Feld weit weg von allem), durch welche ich eine Alustange als "Leitwerk" in die Erde stecke (ca. 40 cm schauen dann aus dem Boden raus). Als Zünder habe ich Standard Klima Elektrozünder, welche ich über ein ca. 30 m langes Kabel zünde. Bis jetzt ist die Rakete relativ stabil geflogen, allerdings hin und wieder nach dem Abwurf der erste Stufe etwas abgekippt (so von 90° auf 60-70°).
Ich hab mich also letztens gefragt, ob ich irgendwelche wesentlichen Sicherheitsvorkehrungen vergessen habe. Gibt es da irgendetwas, was ihr für unsicher haltet oder was ihr da vielleicht anders machen würdet?



Und Vorsicht ist immer besser als Nachsicht...

P.s. Ich wusste nicht, in welche Kategorie das am besten passt, deswegen hab ich es mal hier rein, auch wenn es nicht so wirklich passt. Wenn es jemand wo hinschieben kann, wo es seiner Meinung nach besser hinpasst wäre das vielleicht ganz gut.

Geändert von BaumderTechnik am 24. März 2017 um 15:44


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Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 7639898 [Alter Beitrag24. März 2017 um 19:00]

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Da ein D9 mindestens 15 g Treibmittel enthält, brauchst Du bei zwei Treibsätzen schon eine Aufstiegserlaubnis (https://www.gesetze-im-internet.de/luftvo_2015/__20.html)

PVC und Alu sind nicht so nachgiebig wie das üblicherweise verwendete Papier, aber bei 0,3 mm Wandstärke für das Alu sehe ich da keine großen Probleme. Auch wenn der Sicherheitskodex eigentlich "Metall nur da wo nötig" vorsieht.

Einen Leitstab mit nur 40 cm effektiver Länge finde ich etwas kurz, hast Du mal nachgerechnet, mit welcher Geschwindigkeit die Rakete die Rampe verlässt? Die sollte mindestens 10 m/s pro betragen.

Hast Du auch die Stabilität der gesamten Rakete (mit und ohne Treibstoff) sowie nur der Oberstufe (ebenfalls mit und ohne Treibstoff) berechnet?

30 m Sicherheitsabstand sind aber auf jeden Fall besser als zu wenig.

Oliver
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Beitrag 7639899 [Alter Beitrag24. März 2017 um 22:05]

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Beim Verlassen hat die Rakete jedenfalls keine 10m/s, höchstens so 3-4 m/s.

Die Stabilität (laut Open Rocket) liegt mit Motoren bei 0.9, bei der Oberstufe bei 1.5 und am Ende 1.8 . Ich muss sagen, dass ich mich mit der Stabliltätsrechnung bis jetzt wenig auseinander gesetzt habe, da sie, nach meinen praktischen Erfahrungen, wirklich nur sehr grobe Einschätzung ist.

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Beitrag 7639900 [Alter Beitrag24. März 2017 um 22:20]

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Was für Erfahrungen hast Du gemacht, dass Du glaubst dass die Stabilitätsrechnung nur eine grobe Einschätzung ist?

3-4 m/s reichen nicht, die auftretenden Korrekturkräfte sind da sehr niedrig und Seitenwind kann schnell zu sehr großen Anstellwinkeln führen. Dabei wandert der Druckpunkt nach vorne, so dass schlanke Raketen schnell instabil werden können.

Oliver
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Beitrag 7639901 [Alter Beitrag25. März 2017 um 10:53]

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Es kann natürlich sein, dass ich bei den Stabilitätsberechnungen früher was übersehen habe, allerdings hatte ich mal eine Rakete, deren Stabilität angeblich ziemlich hoch war und trotzdem ist sie oft nicht gerade geflogen, wie sie sollte.

Aber danke für den Tipp, ich hol mir ne längere Stange.

und noch ne Frage: Was meinst du mit Korrekturkräften?

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Oliver Arend

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Beitrag 7639902 [Alter Beitrag25. März 2017 um 18:50]

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Eine stabile Rakete legt sich immer in den Wind. Bei zu hoher Stabilität legt sie sich zu stark in den Wind (das könnte das von Dir beobachtete Verhalten sein), bei zu geringer Stabilität dreht sie sich aus dem Wind heraus (und schlägt irgendwann Loopings). Bei zu geringer Geschwindigkeit können die Flossen keine ausreichenden Kräfte aufbringen, um die Rakete bei eventuellen Störungen in die richtige Richtung zu lenken. Das meine ich mit Korrekturkräften.

Oliver
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