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Duke

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Beitrag 7647652 , Epoxydharz temperaturbeständig [Alter Beitrag14. August 2020 um 17:17]

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Hallo Jungs,

für meinen Tomach Bausatz in Fiberglass geht es um Epoxy.
Madcow empfiehlt ja JB Weld, da es angeblich üer 300° aushalten soll.
Ich hätte R&G L Harz mit verschiedenen Härtern hier, auch verschiedene Füllstoffe dafür.

Dat Dingens soll mit 54er Motoren fliegen, wird also ziemlich schnell. Tut es da das R&G Harz oder lieber JB Weld? wobei ich mich frage, ob ein 9€ JB wirklich 300° aushält?

Mit was klebt Ihr den Eure Raketen?

Danke und VG

Ralf
DennisP

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DennisP

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Beitrag 7647654 [Alter Beitrag14. August 2020 um 17:57]

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Hallo Ralf,

bei wichtigen strukturellen Verbindungen (Motorhalterung, Spanten, Kuppler usw.) schwöre ich seit vielen Jahren auf
UHU Endfest 300. Eigentlich ein Industriekleber der aber auch für Privatanwender in jedem Baumarkt, leider zu horrenden Preisen, erhältlich ist.

Viele Grüße
Dennis
Duke

Epoxy-Meister

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Beitrag 7647660 [Alter Beitrag14. August 2020 um 19:57]

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Hi Dennis,

würde der auch passen wenns richtig heiss wird? Ich hab Raketen auf Bildern gesehen, da ist der Lack weggeschmolzen weils etwas schneller war....

VG

Ralf
Duke

Epoxy-Meister

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Beitrag 7647662 [Alter Beitrag14. August 2020 um 20:02]

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So schlecht ist das ja schon mal nicht...
Trevize

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Beitrag 7647669 [Alter Beitrag14. August 2020 um 21:02]

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Nabend,

schau noch 'mal genau nach, das sieht mir eher nach Aushärtezeiten aus. D.h. bei höheren Temperaturen härtet der Kleber schneller aus - was übrigens nicht schlecht ist, weil dann die Festigkeit der Verklebung höher ist und die Temperaturbeständigkeit auch.

Es gibt ein spezielles Hochtemperatur-EP-Harz bei R&G, das ist aber sehr teuer. Wenn es nur um die üblichen Verklebungen (Motorhalterung, Flossen etc.) geht, dann reicht Uhu endfest o.ä. aus. Bis die Reibungswärme bei den "Innereien" der Rakete angekommen ist, vergeht einige Zeit.

Ich denke, dass am ehesten an der Motorhalterung problematische Temperaturen erreicht werden könnten (Verklebung Motorrohr/Zentrierring). Da wäre auf jeden Fall ein solider Bulkhead über dem Motor zu empfehlen.

Geheimtipp für temperaturfeste Verklebungen: Resorcinharz https://www.bindulin-shop.de/de/produkt/holzleime/b4_d4_leime_(2-komp)/bindulin_bindan-cin_bootsleim_287,5g_dose+dose__BC250.html Allerdings in der Verarbeitung deutlich komplizierter als Epoxi und eher für Holz geeignet, auf GFK habe ich das noch nicht getestet.

Grüße

Hagen



Geändert von Trevize am 14. August 2020 um 21:15

Trevize

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Beitrag 7647670 [Alter Beitrag14. August 2020 um 21:11]

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Uhu endfest 300 ist in der Tat 'ne Bank. Stinkt wie Hölle und ist ekelhaft sirupös, aber hält was aus:

Das Alurohr, das unter dem Dingens auf der rechten Seite hängt ist 12 m lang und besteht aus zwei Teilen, die u.a. mit Uhu endfest zusammen gehalten werden. Wird in den Meeresboden gerammt und mit über 60 kN wieder herausgezogen. Aber ich schweife ab...
Prefect123

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Prefect123

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Beitrag 7647675 [Alter Beitrag15. August 2020 um 00:32]

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Moin,
da ich mich wegen eines leider noch nicht geflogenen Projektes sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen musste, ist hier mein Senf:
Standard Epoxy ist nicht geeignet Hitze mit mehr als 90-130 Grad (je nach Typ, Härter etc) auszuhalten. Bei längerer Einwirkung denaturiert das Zeug und verliert die Haftkraft.
JB Weld ist für höhere Temperaturen geeignet, ob es wirklich 300 Grad sind habe ich nie getestet. Aber sofern die hohe Temperatur nicht länger als vielleicht 2 Minuten einwirkt, ist das ok.
Die Hochtemperaturharze von R&G sind zwar temperaturbeständiger, benötigen aber zwingend ein Aushärten bei 120 Grad, also eher nix für Hobbyisten.

Und wie schnell eine Oberflächentemperatur nach "innen" durchgeht, hängt ssehr stark vom Material ab. Papprohre sind sehr gut, leiten die Hitze wenig, GFK ist da schon schneller, aber auch noch gut. Karbon hingegen hat eine extrem gute Wärmeleitung, in einem Versuch war der Zeitverzug der Wärmekurven innen zu aussen weniger als 5 Sekunden.

Meine Rakete wird mehr als 5 Minuten im Überschallbereich sein und bei Brennschluss eine Oberflächentemperatur von 700 Grad erreichen. Ich habe daher so weit ich konnte, auf Klebstoffe verzichtet und geschraubt. Oder JB Weld eingesetzt.
Das Karbonrohr ist aus speziellem Laminatharz, 2400 Grad Temperaturbeständigkeit. Lackiert wird da nix, da kein Lack diese Temperatur übersteht und ich eine Ablationskühlung nicht brauche, so hoffe ich jedenfalls.

So wie es hier aussieht, werde ich erst nächsten Mai/juni darüber berichten können, ob das alles was getaugt hat...
Mathias
Zitat:
Original geschrieben von Duke

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DennisP

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Beitrag 7647677 [Alter Beitrag15. August 2020 um 09:30]

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Der Temperatureinsatzbereich für UHU plus Endfest 300 wird so angegeben: - 40°C bis + 100°C (abhängig von Material und Konstruktion; auch höhere Temperaturen möglich)

Geschmolzene Oberflächen habe ich in D-Land noch nie gesehen. Wenn Du also nicht mehrere Minuten Überschall fliegst gibts da wohl keine Probleme. Wie Hagen es auch beschreibt, sind Klebeverbindungen in motornähe da wohl eher kritischer. Und auch hier hatte ich mit dem UHU noch nie Probleme. Auch nicht bei J- oder K-Motoren.


Viele Grüße
Dennis



Zitat:
Original geschrieben von Duke

Hi Dennis,

würde der auch passen wenns richtig heiss wird? Ich hab Raketen auf Bildern gesehen, da ist der Lack weggeschmolzen weils etwas schneller war....

VG

Ralf


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Beitrag 7647687 [Alter Beitrag17. August 2020 um 18:28]

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Zitat:
Original geschrieben von Prefect123



Meine Rakete wird mehr als 5 Minuten im Überschallbereich sein und bei Brennschluss eine Oberflächentemperatur von 700 Grad erreichen. Lackiert wird da nix, da kein Lack diese Temperatur übersteht und ich eine Ablationskühlung nicht brauche.....




Hallo Mathias,

nur mal so ne Idee, Bremssattellack sollte doch da eigentlich geeignet sein....wink

Andreas

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Beitrag 7647688 [Alter Beitrag17. August 2020 um 22:38]

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Ja und nein...
Temperaturmässig sicherlich, aber anders als bei den Bremsen haben wir es noch mit extremer Reibung zu tun und da ist der Lack nicht so doll😀

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