Hallo,
bei meinem ersten Versuch einen Drucktank zu laminieren habe ich einige Fotos gemacht und im Folgenden Erfahrungsbericht dokumentiert.
Eine etwas ausführlichere Variante dieses Berichtes befindet sich im Archiv. (Stell ich die Tage rein)
Ein Hinweis:
Zum Eigenschutz sind Nitril Einmalhandschuhe unbedingt zu tragen. Ebenso ist lange alte Kleidung oder solch ein Ganzkörper Maleranzug anzuraten.
Epoxyd ist sehr tückisch und gefährlich, da es nach mehrmaliger Hautberührung zur Sensibilisierung kommen kann. Dabei kommt es zu Hautreizungen. Sollte dies der Fall sein kann man nie mehr mit Epoxyd arbeiten! Also VORSICHT!Materialien:Von R&G bestellt: Glasfasergewebe (Köper) 80g und Epoxydharz mit Härter L
Ansonsten benötigt man noch Pinsel, Feinwaage, Nitrilhandschuhe...
SST-Drucktank:Benutzt habe ich einen 3l SST-Tank aus dickwandigen 1l Flaschen.
Dieser hält normalerweise schon bis zu 12bar aus.
LaminierenIst der Arbeitsplatz abgedeckt und man selber gut geschützt kann es losgehen

Mit der Feinwaage jetzt sehr genau die benötigte Menge abwiegen und im Mischbehälter einige Minuten gut durchrühren.
(Für den 3l Tank und einem Gewebeteil von ca. 60x30cm habe ich bei einem Mischungsverhältnis von 100:40 nur 25:10g angerührt)
Jetzt kann man einen Teil des Drucktankes mit dem Epoxydharz Gemisch einpinseln und dann die Bahn vorsichtig auflegen und andrücken. Mit dem Pinsel und dem Gemisch das Gewebe tränken und gut verteilen, sodass das Gewebe durchsichtig wird. Hier muss man nicht mit viel Harzgemisch arbeiten, der Überschuss wird später sowieso wieder heraus gedrückt. Stück für Stück das Gewebe „aufrollen“ auf den Druckkörper und immer einpinseln und andrücken.
Die Enden des Gewebes können zum Schluss ruhig einige Zentimeter überlappen.
Ist der ganze Tank umhüllt von getränktem Glasfasergewebe, kann man nach dem gleichem Prinzip die Papierbahn auflaminieren. Diese Papierbahn ist nicht unbedingt notwendig und hat nur kosmetische Aspekte. Möchte man später den Tank etwas anschleifen so verletzt man nicht die Fasern. Als äußerste Schicht kann man aber auch Abreißgewebe benutzen, welches dann noch das überschüssige Harzt aufnimmt und später nach dem Aushärten wieder entfernt wird.
Nun ist es sinnvoll das Gewebe noch an den Tank zu pressen. Dazu wickelt man Absperrband stramm um den kompletten Tank.
Es gibt natürlich viele weitere Methoden, z.B. mit einem Schrumpfschlauch oder einem Vakuumsack.

Aushärten/Tempern:Je nach Härter und der Umgebungstemperatur dauert es nun einige Zeit, bis alles ausgehärtet ist. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man lässt alles bei ca. 20°C mindestens einen Tag aushärten oder man tempert das Laminat. Das bedeutet der Tank wird in eine gleichmäßig warme Umgebung gebracht. Die Temperatur sollte dafür etwa 60°C haben, aber z.B. 40°C ist natürlich auch in Ordnung. Bei höheren Temperaturen könnte es Probleme mit dem PET-Tank geben da der sich verformt. Hierbei reicht es wenn man einige Stunden tempert. Dabei aber je nach „Temperkammer“ öfters mal nachsehen ob nichts anfängt zu schmoren!
Das Tempern bringt grob gesagt noch einmal etwas mehr Festigkeit ist aber auch kein Muss. Auch ohne Tempern ist das Laminat stark genug für unsere Zwecke.
Auspacken/Schleifen:Einen Tag nach dem Laminieren kann der Tank ausgepackt und vom Absperrband befreit werden. Je nach der Oberfläche noch mal vorsichtig mit feinem Schleifpapier anschleifen und dann lackieren.
Jetzt wiegt der Drucktank 240g
Drucktest:Der Augenblick der Wahrheit! Den Drucktest dort durchführen, wo niemand verletzt werden kann! Bei so hohen Drücken von 12bar und mehr kann es bei einem Drucktankplatzer zu gefährlichen herumfliegenden Splittern kommen. Also SICHERHEITSABSTAND!
Hat der Tank den Drucktest bestanden, GLÜCKWUNSCH

und erfolgreiche Flüge.
Viele Grüße
Scorpion_XIII
Geändert von Scorpion_XIII am 28. Juli 2008 um 23:38