Dirk
Überflieger

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Hi Neil,
also wenn ich Dich richtig verstehe geht es "nur" um die genaue Auswertung der Höhe?! Das Erkennen vom Gipfelpunkt ist davon nicht betroffen. Auf dem Rückweg am Schirm ist es m.E. eh egal da die Zeit zum Ausgleichen locker vorhanden sein sollte?
Aber wenn ich mal davon ausgehe das eine Rakete auf 1000 Meter geht, ist es dann wirklich so schwer den Druckausgleich von ein paar milliBar hinzukriegen? Selbst bei kleinen Öffnungen? Hat vielleicht jemand schon mal so einen Versuch gemacht? Würde mich ja mal interessieren...
Gruß Dirk
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Neil
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Hi,
im Prinzip ja, aber es gibt da ein Problem. Der Salt reagiert nicht nur auf absolute Drücke, sondern auch auf Druckunterschiede. So wird ja z.B. der Start durch einen schnellen druckabfal erkannt, oder eben beim zu schnellen Fallen der zweite Schirm geöffnet. Wenn jetzt aber die Löcher zu klein sind, kann es sein, das alles zu langsam geht und der Salt nichts erkennt.
Gruß
Neil
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Brzelinski
Überflieger
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Ich würde mich an die durch die Rechnung vorgegebenen Werte etwa halten. Der Aufwand ist doch ist doch wirklich nicht groß.
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Andreas B.
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@ Gert, die 3 Luftlöcher müssten dann aber rein rechnerrisch jeweils 22,5mm groß sein und da könnten ja bequem schon ein paar Goldhamster zusteigen... Das kann doch nicht realistisch sein, da wäre ja schon richtig Durchzug in der Rakete @ Neil, vielen Dank für Deine Ausführungen, die Erklärung erscheint mir zumindest logisch. Aber ein entsprechendes Modell würde nicht nur simuliert sondern ist in der Praxis schon mehrfach erfolgreich mit 1,7mm Bohrungen geflogen! Würde das dann bedeuten das die Höhenangaben des SALT völlig falsch waren? Es ist sicher ein Extrembeispiel aber mich würde wirklich interessieren woran man sich bei solchen großen "Nutzlastkammern" orientieren sollte !? VG Andreas
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FabianH
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Ich denke es müsste mal mit 2 SALTs in einer Rakete getestet werden, einmal ne Kammer mit 1,7mm Borhungen und eine mit sagen wir mal 10mm. 22mm finde ich auch zu extrem. eine andere möglichkeit wäre evtl das Volumen der kammer zu verkleinern.
Mfg Fabian
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Rolli
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Hi Rocketeers, ich habe schon mehrere Raketen mit unterschiedlichsten Volumen mit dem SALT geflogen. Von kleinen Kammern wo grad mal der SALT selbst und der 9V-Block reipasst bis zur riesigen Tube (Explorer) mit einem Volumen von ca. 17cm Durchmesser x 50cm. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass 3 Löcher von 1mm Durchmesser reichen. Der Druck wird ja ständig durch die Löcher ausgetauscht, es findet ja kein zuhalten und dann plötzliches aufmachen statt. Sobald dann der Druck zu, statt abnimmt wird das Apogäumereignis ja ausgelöst. Zitat: Wenn jetzt aber die Löcher zu klein sind, kann es sein, das alles zu langsam geht und der Salt nichts erkennt.
Das Gegenteil ist der Fall. Wenn die Löcher zu groß sind, kann ein seitlicher Windstoß oder ein schräges Loch einen Staudruck in der Kammer hervorrufen, und der SALT bekommt die Info, es geht abwärts und das Apo-Ereignis wird ausgelöst. Hatte ich schon mal. Andreas Hader hat mit dann den Tipp gegeben: Mache unbedingt die Löcher kleiner! Rolli
Geändert von Rolli am 28. Juni 2006 um 22:58
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Winfried
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Zitat: Der Salt reagiert nicht nur auf absolute Drücke, sondern auch auf Druckunterschiede. So wird ja z.B. der Start durch einen schnellen druckabfal erkannt, oder eben beim zu schnellen Fallen der zweite Schirm geöffnet.
Hallo Neil, ich verstehe nicht ganz, wie Du das meinst. Es ist jedenfalls nicht so, daß beim Start eine Druckunstetigkeit entsteht, an der der SALT den Start erkennen würde. Der SALT wertet einfach die Druckkurve aus, die bei zunehmender Höhe entsteht und die muß mindestens einem vorgegebenem Profil entsprechen. Genauso beim Apogäum, den erkennt der SALT ganz bestimmt nicht an irgendwelchen Druckspitzen o.ä.. Im Gegenteil, der SALT versucht Unstetigkeiten bei der Apogäumserkennung auszufiltern, damit z.B. beim Schallmauerdurchgang nicht fälschlicherweise ein Apogäum erkannt wird. Die Größe der Löcher bestimmt eher, wie schnell ein äußerer Druckunterschied in die Kammer übertragen wird. Es ein Unterschied, ob ein Modell mit 50m/s oder mit 270 m/s fliegt. Im letzteren Fall wird der Innendruck bei einem sehr kleinen Loch sicher nicht dem augenblicklichen Außendruck entsprechen. Nur darum geht es, daß nämlich die Kurve möglichst den real herrschenden Bedingungen entspricht und das auch bei hohen Geschwindigkeiten. Für die Erkennung des Apogäums und der Genauigkeit der Höhenbestimmung ist die Größe der Bohrungen unkritisch. Grüße Winfried
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Winfried
Epoxy-Meister
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Zitat: Jetzt liegen ja zu dem theoretischen ermittelten Wert von 22,7mm und dem praktisch
Hallo Andreas, Du hast recht, 22,7 mm sind Quatsch, da sie im Flugbetrieb eher zu Störungen führen würden als daß sie von Nutzen wären. Allerdings sollte die Kammer, in die der SALT eingebaut wird auch nicht so groß sein. Große Volumina haben den Nachteil, daß relativ große Luftmassen fließen müßten. Das kann bei hohen Geschwindigkeiten oder Kurvenflügen zu Ungenauigkeiten oder sogar zu Problemen führen. Besser wäre es, den SALT in eine kleinere Kammer einzubauen und dann die entsprechenden Löcher zu bohren. Dabei reicht es auch, die SALT Kammer einseitig an das Körperrohr zu bauen und nur durch 1 einzige Bohrung zu belüften. Grüße Winfried
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Andreas B.
Grand Master of Rocketry

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Hallo Winfried,
danke für den Tip!
Sollte es aber aus Konstruktionsgrunden nicht mehr möglich sein die Größe der Nutzlastkammer zu verändern was wäre dann in diesem Fall die optimale Bohrlochgröße?
VG Andreas
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Neil
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Winfried: Zitat: ich verstehe nicht ganz, wie Du das meinst.
Hallo Winfried, doch im Prinzip ja, da du ja das Gleiche beschrieben hast nur mit anderen Worten. Winfried: Zitat: Der SALT wertet einfach die Druckkurve aus, die bei zunehmender Höhe entsteht und die muß mindestens einem vorgegebenem Profil entsprechen.
Ist so ein Profil nicht dadurch zu erklären, das es Druckunterschiede über die Zeit darstellt? Ich meine damit keine Druckdifferenzmessung zum gleichen Zeitpunkt an verschiedenen Orten (Kammer und Außenwelt) sondern den Druckunterschied an einem Ort (SALT) zu unterschiedlichen Zeiten. Winfried: Zitat: Die Größe der Löcher bestimmt eher, wie schnell ein äußerer Druckunterschied in die Kammer übertragen wird.
Neil: Zitat: Wenn jetzt aber die Löcher zu klein sind, kann es sein, das alles zu langsam geht und der Salt nichts erkennt.
Ist doch das gleiche oder  ? Gruß Neil
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