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Eberhard

SP-Schnüffler

Eberhard

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Beitrag 33283 [Alter Beitrag04. August 2003 um 00:48]

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Und jetzt sind die Theoretiker und Praktiker gefragt:

Die N2 hatte ein Startgewicht mit Motor (I357-T) ein Gewicht von 3760 Gramm.

Laut RocSim sollte sie mit 1,7 Kalibern stabil sein.
Trotzdem schwänzelte sie in der Austiegsphase, stabilisierte sich dann aber nach Brennschluss wieder.

Der CP liegt nach RocSim bei 83cm, nach Aerolab (Rolli und Sebastian haben sie durchgerechnet) bei 79 cm.
Der CG lag gemessen bei 70 cm.
Also sollte sie stabil fliegen....

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Eberhard

SP-Schnüffler

Eberhard

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Beitrag 33284 [Alter Beitrag04. August 2003 um 01:04]

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Was noch verwunderlich ist:

eigentlich sollte sie nach RocSim über 310 Meter kommen (der I357 ist ja soo schlecht auch nicht).

Tatsächlich waren es aber nur 175 Meter, also fast nur halb so hoch.

Nach RocSim sollte sie eine Geschwindigkeit von ca. 250 km/h erreichen, nach der SALT-Auswertung hatte sie aber in der Aufstiegsphase nur eine Durchschnittgeschwindigkeit von 110 km/h.

Woher kommen diese riessigen Abweichungen?!?!

Liegt es an dem drag-base des grossen Heckdurchmessers?

Viele Grüsse

Eberhard

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Rolli

Grand Master of Rocketry

Rolli

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Beitrag 33285 [Alter Beitrag04. August 2003 um 09:23]

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Hallo Eberhard,
Zitat:
Der CP liegt nach RocSim bei 83cm, nach Aerolab (Rolli und Sebastian haben sie durchgerechnet) bei 79 cm.


Das "schwänzeln" also beim Aufstieg anfangs etwas wackeln mit dem Heck, im weiteren Verlauf des Fluges dann stabiler werdend, haben wir bei unserer N1 auch beobachtet. Ich hatte das Gewicht in der Spitze von Flug zu Flug reduziert, um so den idealen CG herauszukitzeln.
Also bei der Troika würde ich sagen, doch noch 100g mehr in die Spitze packen.
Welchen Durchmesser nimmst du als Kaliber eigentlich?

Ciao, Rolli
Eberhard

SP-Schnüffler

Eberhard

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Beitrag 33321 [Alter Beitrag04. August 2003 um 12:40]

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Hallo Rolli,

die Frage müsste eigentlich heissen: welches Kaliber verwendet RocSim......

Wenn ich es richtig herausgemessen habe, vermute ich, dass RocSim den zylindrischen Teil zur Kaliberberechnung verwendet.

Grüsse

Eberhard
Peter

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Peter

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Beitrag 33342 [Alter Beitrag04. August 2003 um 17:53]

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Zitat:
Original geschrieben von Eberhard
Woher kommen diese riessigen Abweichungen?!?!


Da ich den Flug nicht gesehen und möglicherweise zuwenig Daten habe, muß ich ein wenig spekulieren. Ein Punkt ist sicher, daß eine "schwänzelnde Rakete" bei diesen Korrekturbewegungen Energie und damit Höhe wie auch Geschwindigkeit verliert.

Zweitens ist nicht sicher, welchen cw-Wert die N2 hat. Ich würde mal so zwischen 0,3 und 0,5 probieren. Mit 0,5 käme mein Prgramm auf etwa 240 Meter Gipfelhöhe. Nimm einfach an, daß sie nicht wirklich senkrecht geflogen ist und durch de Korrekturbewegungen an Fahrt veroren hat, dann ist man rasch bei 175 Meter tatsächlicher Höhe.

Drittens wertet der SALT die Geschwindigket garnicht aus. Wenn Du also z.B. die Brennschlußhöhe nimmts plus die Zeitangabe dazu, dann bildest Du automatisch die Durchschnittsgeschwindigkeit. Was RockSim macht, weiß ich nicht. Mein Programm käme auf rund 280 Stundenkilometer Brennschlußgeschwindigkeit- das ist aber nicht der Durchschnitt, sondern der momentane Spitzenwert. Vermutlich mein RockSim das auch so.

Spannende Sache! Zusatzfrage: wie hast Du es dieses Mal mit dem Fallschirm gelöst, war das ein kleinerer? Hat ihn die Motorverzögerung ausgeworfen?
Eberhard

SP-Schnüffler

Eberhard

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Beitrag 33350 [Alter Beitrag04. August 2003 um 20:22]

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Hallo Peter,

klar kann man nicht mt dem SALT direkt die Geschwindigkeit ablesen.

Wenn ich aber im SALT-Diagramm bei 50m und 100m einen Marker setze, komme ich ziemlich genau auf 180 km/h.
Dies ist m.M. ein ziemlich realistischer Wert - und immer noch um 100 km/h vom Soll-Wert entfernt...

Diesmal bin ich beim Fallschirm auf Nummer sicher gegangen:

Auswurf der Spitze mit Vorschirm über SALT + DentaMag + Motorausstoss.
Als Schirm habe ich den Vostok-Seidenschirm mit knapp 6 m² (2,4 x 2,4 m) verwendet. Dies ergab eine noch verträgliche Sinkrate von 4,5 Metern.

Trotz allem ist es erstaunlich, dass die N2 mit ~1,7 Kalibern immer noch recht instabil war.

Ich dachte, dass der I357 durch seine Beschleunigung von ~11g eine zusätzliche Stabilisierung erzielt...
Durch den Abbrand des Treibstoffes wandert der Schwerpunkt eh nach vorne auf ~2 Kaliber.

Die Frage aller Fragen: Wieviel Kaliber braucht ein Konus (mit kleinen Flossen) um stabil zu fliegen???

Grüsse

Eberhard
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 33353 [Alter Beitrag04. August 2003 um 22:55]

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> Wieviel Kaliber braucht ein Konus (mit kleinen Flossen) um stabil zu fliegen???

Mehr als null, ohne Seitenwind. Ein bisschen wackeln tun alle Kegel, da die Stabilisierungswirkung bei weitem nicht so groß ist wie bei Flossen.

Ich erhalte bei einem c<sub>w</sub>-Wert von 0,5 ebenfalls eine Gipfelhöhe von 246 m und eine v<sub>max</sub> von 76 m/s (274 km/h). Die Durchschnittsgeschwindigkeit während des ziemlich genau 7 s langen Aufstiegs beträgt somit nur 35 m/s (127 km/h). Soweit der Mathematiker.

Nun der Ingenieur: Davon ziehen wir nun das Wackeln, Seitenwind, Unregelmäßigkeiten und -genauigkeiten von Motor und SALT ab und erhaten mit 180 m Höhe und 110 km/h Durchschnitt sehr gute Werte.

Oliver
Juerg

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Beitrag 33368 [Alter Beitrag05. August 2003 um 11:56]

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Eberhard


Das Problem dürfte bei einem falschen cw Wert liegen. Wrasp gibt mir mit einem cw von 0.6:
Flughöhe 207m
Speed 70m/s (250km/h)

Das scheint mir vernünftig.

Stabilität: Die Stabilisierung einer Rakete ist ein dynamischer Vorgang, die Grösse "Dämpfung" spielt hier mit eine wichtige Rolle. Flossen sind aber viel besser in Sachen Dämpfung als Konen, daher das Schwänzeln.


Gruss


Jürg
Eberhard

SP-Schnüffler

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Beitrag 33410 [Alter Beitrag05. August 2003 um 23:10]

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Hallo Oliver, hallo Jürg,

erst mal vielen Dank für Eure Mühe und Antworten!

Beide Erklärungen sind einleutend und nachvollziehbar - und berfreien mich doch etwas von der Sorge, irgendetwas grundlegend falsch gemacht zu haben...

Für den ARLS werde ich also noch etwas Blei in den Konus pumpen, damit das Mehrgewicht des J460T ausgeglichen wird, und die N2 einen hoffentlich erfolgreichen L2-Start absolviert.

Viele Grüsse

Eberhard
Juerg

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Beitrag 33423 [Alter Beitrag06. August 2003 um 01:13]

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Zitat:
Für den ARLS werde ich also noch etwas Blei in den Konus pumpen, damit das Mehrgewicht des J460T ausgeglichen wird, und die N2 einen hoffentlich erfolgreichen L2-Start absolviert.



Hm, keine so gute Idee!
Der J460 ist massiv schwerer als der I357, und die Rakete hat bereits gezeigt, dass sie sich an der Grenze der Eigenstabilität bewegt.
Wenn Du nun an beiden Enden noch einmal massiv Gewicht zugibst, so erhöht sich das Trägheitsmoment der Rakete massiv, nicht aber die Eigendämpfung.
Das heisst mit anderen Worten: Die Rakete wird noch mehr "schwänzeln" (viel mehr Ausschlag, langsamere Schwingfrequenz) und kriegt dabei möglicherweise so viel Anstellwinkel, dass sie instabilt wird!
Ich würde das an Deiner Stelle nicht versuchen, sondern für L2 eine Rakete verwenden welche zum Treibsatz auch passt.
Man kann unter Ausnützung aller aerodynamischer Tricks Raketen wie eine Vostok oder N1 zum Fliegen bringen, gute Flieger werden sie aber nie (im Sinne von "auch für Extremes geeignet).

Was Du machen kannst, wenn Du unbedingt die N2 für Deinen Level 2 verwenden willst: Erhöhe die Dämpfung durch zusätzliche durchsichtige Flossen. Das erlaubt Dir gleichzeitig etwas weniger Gewicht in der Spitze nachzurüsten.
Solche Flossen stören das Bild in keiner Weise!


Gruss


Jürg
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