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Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 2879 [Alter Beitrag04. Januar 2001 um 20:55]

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Das wir nichts verloren haben ist korrekt. Aber so kann man immer argumentieren...
Ich darf den Schein übrigens schon heute mit 18 machen (das habe ich auch vor, auch wenn ich dann schon 19 sein werde), und zwar in vollem Umfang (soweit ich informiert bin).
Von daher ist Deine Einschränkung Schrott.
Was ich hier fordere sind zwei separate Scheine:
1. MidPower-Schein: Erlaubt die Verwendung von Treibsätzen sowie die Bündelung und den Mehrstufenflug bis zu einer maximalen Treibstoffgesamtmasse vn 62,5 g. Dieser Schein wird nach einer ausführlichen Unterweisung von einem Verein oder einer anderen berechtigten Organisation (Firma, whatever...) ausgestellt.
Die Kosten hierbei belaufen sich also auf sehr wenig (Gebühr beim Amt), wenn möglich gar nichts (Ausstellung des Scheins durch den Verein o.ä.)
2. Den T2-Schein in der heutigen Form oder ähnlich (wenn möglich halt billiger, Ihr kennt mich ja...). Darüberhinaus macht es durchaus Sinn, ein freiwilliges (was hptsl. von den Händlern beachtet werden muss) Level System nach dem Vorbild von TRA/NAR einzubauen, dass _vollständig_ von den Vereinen getragen wird, siehe oben.
Sollte der MidPower-Schen umständlicher zu machen sein als gefordert, müsste er zur Erlangung des T2-Scheins unbedingt anerkannt werden, so dass Gesamtkosten und -aufwand gleich sind.
Oliver
Achim

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Achim

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Beitrag 2880 [Alter Beitrag04. Januar 2001 um 22:06]

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Eines ist doch Fakt: Die 27er Erlaubnis ermöglicht alles. Notwendigkeiten für Änderungen sehe ich vor allem beim Luftrecht.
Allerdings sehe ich schon die Gefahr, dass ein einziger Unfall mit einem grossen Motor, das ganze Hobby zusammenbrechen lassen könnte.
Wie Jürg schon sehr richtig sagte: Eine Rakete mit M-Motor hat mit einem H oder I überhaupt nichts mehr gemein. Da halte ich eine Art Zertifizierung nach Tripoli Vorbild durchaus für sinnvoll. Aber vielleicht könnte man das eben wirklich auf Vereinsebene durchziehen.
Also eine staatliche Erlaubnis nach Lehrgang und Prüfung für den Umgang mit den Explosivstoffen und eine vereinsbasierte Zertifizierung für den Zusammenbau des Motors und einen erfolgreichen Flug. Ich denke, so könnten Gefahren durch abstürzende Raketen am ehesten entgegengewirkt werden.
Achim

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 2881 [Alter Beitrag04. Januar 2001 um 22:20]

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Eben, Achim.
Aber ich plädiere nach wie vor für einen kleinen Schein (soweit wie möglich ohne "Behördenintervention"), der den Leuten, die sich da stufenweise reinarbeiten wollen, die Möglichkeit auch bietet. Wie wir bereits mehrfach festgestellt haben, ist der Sprung von nix auf T2-Schein viel zu groß.
Oliver
Stefan Wimmer

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Stefan Wimmer

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Beitrag 2882 [Alter Beitrag04. Januar 2001 um 23:43]

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Zitat:
Original erstellt von Peter Quartier:
Ich stelle mir nur vor, daß weder die Leute, die eine Gesetzesänderung planen, noch die, die sie später vollziehen, die geringste Ahnung von Raketen haben. Was also sollen die bei uns pro Level zertifizieren?


Nichts! Die Zertifizierung (Prüfung) sollst Du relativ unbürokratisch in einem Verein machen können. Das Amt darf sich dann auf die Eintragung in Deine §27-er Erlaubnis beschränken, also auf das, was Ämte am besten können
Geht das wirklich nicht klar genug aus meinem Text hervor?
Zitat:
Der Anteil des Staates sollte dort sein, wo seine Kompetenz liegt.


Genau!
Zitat:
Die raketenspezifische, fachliche Eignung zu prüfen und Fortbildung anzubieten liegt notwendigerweise bei denen, die was davon verstehen. Das dürften im allgemeinen die Vereine sein. Und die sollten das völlig losgelöst von irgendwelchen Behörden ausüben dürfen, da diese -siehe oben- es eh nicht könnten.


Genau deshalb will ich die Vereine ja da mit hineinbekommen.
Zitat:
Der Rest ist dem freien Spiel der (Markt-)kräfte überlassen. Keiner zwingt mich, Level 3 zu machen, aber keine Versicherung ist gezwungen, meinen Absturz mit dem gern zitierten M-Motor zu versichern, und kein Hersteller ist gezwungen, mir diesen M-Motor zu verkaufen.


Hihi! Na DAS Theater möchte ich dann mal hören, wenn irgendwann ein Händler ableht, Dir als "T2-and-the-sky-is-the-limit-Piloten" einen für Dich doch so gänzlich legalen Motor zu verkaufen (vielleicht gar noch mit dem Hinweeis auf das bitteschön einzuhaltende international übliche NAR/TRA-Verfahren) - oder schätze ich Dich da jetzt ganz falsch ein?
(Wir sollten uns mal persönlich kennenlernen)
Zitat:
Jeder kann nach Belieben entsprechende Qualifikationen verlangen. Im gesunden Konkurrenzkampf der Vereine darum, daß ihre jeweiligen Fortbildungen von Versicherungen und Herstellern anerkannt werden, hebt sich das allgemeine Niveau mehr, als wenn der unkundige Gesetzgeber irgendeine blinde Mechanik vorgibt.


...irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß Du jetzt in Tagträum abgleitest
Wo bitte schert sich z.B. irgendeine Versicherung darum, in welchem Verein Du Mitglied bist?
Zitat:
Übrigens: vielleicht kaufe ich mir den besagten M ja nur aus Sammlertrieb und genieße seinen Anblick in der Panzerglasvitrine? Oder ich kaufe ihn mir, um ihn auf einen Prüfstand zu stellen, weil ich das halt einfach so gut finde- was hätte das alles mit irgendeinem Level zu tun?


Hmmm, vielleicht kaufe ich mir eine Handgranate ja nur aus Sammlertrieb und genieße ihren Anblick in der Panzerglasvitrine? Oder ich kaufe sie mir, um sie auf einen Prüfstand zu stellen, weil ich das halt einfach so gut finde- was hätte das alles mit irgendeinem Level zu tun?
Du verstehst die Problematik jetzt? Für den Gesetzgeber ist Explosivstoff eben gleich Explosivstoff. Daß wir bisher schon eine Sonderwurst gebraten bekommen haben, ist der Lobbyarbeit vieler Jahre, gerade auch von H. Gründler zu verdanken.
Mal was grundsätzliches:
Warum wird hier denn eigentlich immer unterschwellig unterstellt, daß ich GEGEN Herbert/Ramog/wasauchimmer arbeite? Ich würde auch geren viel mehr mit ihm kommunizieren, aber ich habe viel um die Ohren. Auch jetzt ist es schon wieder 0:30, bis isch endlich dazu komme die Foren abzuklappern. Andersrum hat Herbert es irgendwie nicht so mit den modernen Kommunikationsmitteln wie z.B. e-Mail. Ich werde doch wiedr zurück zu Briefen gehen müssen...
Zitat:
Was mir persönlich noch wichtig ist: ich will als Bürger behandelt werden, dem man grundsätzlich eigenverantwortliches Handeln zugesteht, nachdem er die Grundprüfung abgelegt hat (-> den heutigen T2 Schein). Und nicht als jemand, den man pausenlos vor sich selber schützen muß.


Wie schon mehrmals (auch in einem anderen Thread in diesem Forum) erwähnt, stammt die Idee mit den regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen nicht von mir, sondern von BAM/Innenministerium. Ich versuche nur, die geplanten stumpfen Wiederholungsprüfungen durch Anlehnung an das international relativ weit verbreitete NAR/TRA-Verfahren diesem Quatsch einen Sinn zu geben (Wie oft habe ich das mittlerweile schon geschrieben?? .

It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r)
Stefan Wimmer

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Stefan Wimmer

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Beitrag 2883 [Alter Beitrag04. Januar 2001 um 23:55]

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Zitat:
Original erstellt von Achim:
Notwendigkeiten für Änderungen sehe ich vor allem beim Luftrecht.



Hallo Achim,
Ja, da hast Du recht und §§11 und 16 LuftVO wird eines unserer nächsten Arbeitsgebiete werden. Ich alleine kann aber nicht alles gleichzeitig machen (an der Arbeit anderer "herumzumosern" ist ja auch viel einfacher, als selber aktiv zu werden - Das betrifft jetzt NICHT dich!). Erst muß die 20g-Grenze im SprengG aufgeweicht werden, dann kann man gut gegen die selbe Grenze in §16 LuftVO argumentieren. Sonst bekommst Du nur lapidar sinngemäß die Antwort "Was wollen Sie denn - die 20g stehen doch schon im SprengG"...
Falls jemand bei der LuftVO-Sache mitarbeiten will: Ich könnte ganz gut einige Hilfe bei der "Munitionssammlung" gebrauchen. Interessenten an der MitARBEIT (!) sollten mich einfach mal unter SWimmer@ADVAoptical.de anmailen - ich habe da schon ein paar Ideen für Punkte, wo man einen Hebel ansetzen könnte (und die Ansprechpartner im Verkehrsministerium habe ich auch schon ausfindig gemacht).
Aber wie schon geschrieben: Besser einen Schritt nach dem anderen...

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Beitrag 2884 [Alter Beitrag05. Januar 2001 um 00:03]

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Zitat:
Original erstellt von Neil:
Würde man im Straßenverkehr so handeln, dann müßte sich jeder Autofahrer wenn er sein Auto wechselt, erst vom Vorbesitzer bestätigen lassen, das er mit dem Fahrzeug zurecht kommt.


...der Vergleich hinkt etwas, denn im Straßenverkehr sind einerseits die wichtigsten Bedienelemente eines PKW genormt und immer leicht wiederzuerkennen und andererseits baut kaum einer sein Fahrzeug selbst.
Die Bedienung eines Hybrid-Motors unterscheidet sich dagegen doch ziemlich von einem "simplen" Feststoffmotor.
Aber wir sollten das ganze wirklich nicht zu überspitzt sehen. Aber ich schlage im Notfall halt lieber eine Unterweisung in einem Verein vor als daß ich mir vom Gesetzgeber eine Prüfung dafür aufzwingen ließe.


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Peter

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Beitrag 2885 [Alter Beitrag05. Januar 2001 um 17:48]

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Zitat:
Original erstellt von Stefan W:
Die Zertifizierung (Prüfung) sollst Du relativ unbürokratisch in einem Verein machen können. Das Amt darf sich dann auf die Eintragung in Deine §27-er Erlaubnis beschränken, also auf das, was Ämte am besten können
Geht das wirklich nicht klar genug aus meinem Text hervor?



Wozu sollten die Ämter überhaupt etwas eintragen? Kostet doch nur und bringt null Extrawert. Mir genügts, wenn die Vereine die bestandene Prüfung bescheinigen. Dem Motorhändler wird es auch reichen.
Zitat:
Original erstellt von Stefan W:
Hihi! Na DAS Theater möchte ich dann mal hören, wenn irgendwann ein Händler ableht, Dir als "T2-and-the-sky-is-the-limit-Piloten" einen für Dich doch so gänzlich legalen Motor zu verkaufen (vielleicht gar noch mit dem Hinweeis auf das bitteschön einzuhaltende international übliche NAR/TRA-Verfahren)


Also das ist ein ziemlich schwaches, weil rein aus der Luft gegriffenes Argument. Was sollte schon sein, wenn mir ein Hersteller die Einhaltung der TRA Regeln abverlangt? Dann richte ich mich halt danach, oder fliege BC 360 oder kaufe sonstwas. Der Knackpunkt ist doch: solange da keine Behörde mitmischt, ist mir das alles recht, siehe meine übrigen Beiträge.
Zitat:
Original erstellt von Stefan W:
...irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß Du jetzt in Tagträum abgleitest Wo bitte schert sich z.B. irgendeine Versicherung darum, in welchem Verein Du Mitglied bist?


Wenn sie es NICHT tut, umso besser, dann soll sie mir alles versichern. Für gewöhnlich sind Versicherungen aber bestrebt, die Risiken klein zu halten. Darum könnten sie ja auch auf die Idee kommen, bei großen Motoren z.B. die Einhaltung der TRA Regeln oder andere Zusatzqualifikationen zu verlangen, andernfalls nix zahlen wenn Absturz. Wie auch immer, die Hauptsache ist es gibt kein Gesetz und keine Vorschrift sondern eben nur den freien Markt.
Zitat:
Original erstellt von Stefan W:
Hmmm, vielleicht kaufe ich mir eine Handgranate ja nur aus Sammlertrieb und genieße ihren Anblick in der Panzerglasvitrine? Oder ich kaufe sie mir, um sie auf einen Prüfstand zu stellen, weil ich das halt einfach so gut finde- was hätte das alles mit irgendeinem Level zu tun?
Du verstehst die Problematik jetzt? Für den Gesetzgeber ist Explosivstoff eben gleich Explosivstoff. Daß wir bisher schon eine Sonderwurst gebraten bekommen haben, ist der Lobbyarbeit vieler Jahre, gerade auch von H. Gründler zu verdanken.



Tut mir leid, aber diesmal hast Du die Problematik nicht verstanden. Der Punkt ist: das TRA-Reglement ist als behördlich vorgeschriebene Grundlage für den Erwerb von Motoren unbefriedigend, weil es rein auf den Flug abgestimmt ist. Das reicht mir nicht. Ich könnte z.B. jahrelang Prüfstandversuche durchführen wollen, ohne jemals eine Rakete fliegen zu lassen. Ohne Flug aber kein Level, und ohne Level kein Motor, right? Solange das rein privatwirtschaftlich geregelt wird, könnte man sich mit den Herstellern irgendwie einigen. Wird das aber zum Bestandteil eines Gesetzes, schaut man auf ewig in die Röhre.
Zitat:
Original erstellt von Stefan W:
Mal was grundsätzliches: Warum wird hier denn eigentlich immer unterschwellig unterstellt, daß ich GEGEN Herbert/Ramog/wasauchimmer arbeite?


Wo bitte unterstelle ich das? War halt doch schon ganz schön spät..
Zitat:
Original erstellt von Stefan W:
Wie schon mehrmals (auch in einem anderen Thread in diesem Forum) erwähnt, stammt die Idee mit den regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen nicht von mir, sondern von BAM/Innenministerium. Ich versuche nur, die geplanten stumpfen Wiederholungsprüfungen durch Anlehnung an das international relativ weit verbreitete NAR/TRA-Verfahren diesem Quatsch einen Sinn zu geben (Wie oft habe ich das mittlerweile schon geschrieben??).


Ob man solch fragwürdigen Einfällen der Behörden gleich mit diesem Grad an Beflissenheit begegnen muß, lasse ich mal offen:
Zitat:
Original erstellt von Stefan W:
Der Unterzeichnende des prüfenden Vereins steht mit seiner Unterschrift für die Richtigkeit der Unterlagen gerade und muß bei einem Unfall, verursacht durch einen seiner Prüflinge z.B. innerhalb eines Jahres nach der Prüfung (irgendwann kann man den Prüfer wohl aus der Verantwortung entlassen), ggf. mit einigen Nachfragen seitens der Ordnungsbehörde oder Exekutive rechnen (bzw. könnte als eine Art Sachverständiger zu am Unfall beteiligter Person und Raketenmodell Stellung nehmen). Alleine diese 'Drohung' sollte schon für ein gewisses Verantwortungsbewußtsein bei den Prüfern sorgen.



Die T2 Regelung ist sehr gut und sollte erhalten bleiben. Vielleicht ist diese Option in der bisherigen Lobbyarbeit aller Beteiligten ein wenig untergegangen?
Oliver Arend

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Beitrag 2886 [Alter Beitrag05. Januar 2001 um 19:26]

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Moin moin,
Zitat:
Wozu sollten die Ämter überhaupt etwas eintragen? Kostet doch nur und bringt null Extrawert. Mir genügts, wenn die Vereine die bestandene Prüfung bescheinigen. Dem Motorhändler wird es auch reichen.


Wahr.
Zitat:
Also das ist ein ziemlich schwaches, weil rein aus der Luft gegriffenes Argument. Was sollte schon sein, wenn mir ein Hersteller die Einhaltung der TRA Regeln abverlangt? Dann richte ich mich halt danach, oder fliege BC 360 oder kaufe sonstwas. Der Knackpunkt ist doch: solange da keine Behörde mitmischt, ist mir das alles recht, siehe meine übrigen Beiträge.


Unwahr: In Bezug auf Sicherheit ist das stufenartige System sicherlich besser und könnte von daher auch verlangt werden. In Amerika ist es auch nicht Zwang, aber alle halten sich daran. Und ich denke, wenn wir die Zertifizierung auf Vereinsbasis geregelt bekommen, dürfte das für niemanden ein Problem darstellen - vielmehr eine positive Herausforderung! Dann zeigt mal ob Ihr den T2-Schein verdient habt oder nicht!
Von daher ist das Argument nicht aus der Luft gegriffen.
Zitat:
Wenn sie es NICHT tut, umso besser, dann soll sie mir alles versichern. Für gewöhnlich sind Versicherungen aber bestrebt, die Risiken klein zu halten. Darum könnten sie ja auch auf die Idee kommen, bei großen Motoren z.B. die Einhaltung der TRA Regeln oder andere Zusatzqualifikationen zu verlangen, andernfalls nix zahlen wenn Absturz. Wie auch immer, die Hauptsache ist es gibt kein Gesetz und keine Vorschrift sondern eben nur den freien Markt.


Auch hier kommt die TRA Regelung offensichtlich dem Sicherheitsdenken entgegen. Ich glaube jedoch nicht, dass eine Versicherung auf Mitgliedschaft in einem bestimmten Verein achten wird. Vielmehr kann es sein, dass eine pauschale T2-Vers. wesentlich teurer ist als bspw. eine TRA-Versicherung, da hier eher sichergestellt ist, dass nichts passiert.
Zitat:
Tut mir leid, aber diesmal hast Du die Problematik nicht verstanden. Der Punkt ist: das TRA-Reglement ist als behördlich vorgeschriebene Grundlage für den Erwerb von Motoren unbefriedigend, weil es rein auf den Flug abgestimmt ist. Das reicht mir nicht. Ich könnte z.B. jahrelang Prüfstandversuche durchführen wollen, ohne jemals eine Rakete fliegen zu lassen. Ohne Flug aber kein Level, und ohne Level kein Motor, right?


Zweiter Satz: unwahr. Letzer Satz: wahr. Und zwar weil eine Zertifizierung nicht nur einen erfolgreichen Flug vorraussetzt, sondern auch den vorschriftsmäßigen Umgang mit Motoren (wiederladbaren! Und ganz besonders Hybriden). Man wird also einem Level 1-Zertifizierten keinen M-Motor für Ausstellungszwecke oder Prüfstandversuche in die Hand drücken, denn hier kann aufgrund der mangelnden Erfahrung mit großen Motoren ganz erheblicher Schaden auftreten.
Zitat:
Ob man solch fragwürdigen Einfällen der Behörden gleich mit diesem Grad an Beflissenheit begegnen muß, lasse ich mal offen:


Wenn es in dieser Form geregelt werden kann bringt es doch offensichtlich zusätzlich noch Vorteile. Wenn es in dieser Form nicht geregelt werden kann, wirds schwierig. Das ist alles auch nicht so abwegig wie es zuerst aussieht, denn auch Lkw-Fahrer ab 50 müssen Wiederholungstests machen (wie das genau aussieht weiß ich nicht). Ich bin jedoch gegen das Prinzip des Wiederholungstests i.e.S.
Zitat:
Die T2 Regelung ist sehr gut und sollte erhalten bleiben. Vielleicht ist diese Option in der bisherigen Lobbyarbeit aller Beteiligten ein wenig untergegangen?


Unwahr. Siehe oben und andere Beiträge. Der Sprung ist <span style="font-size:4pt;">ZU</span> <span style="font-size:24 pt;">GROß</span>.
Gruß, Oliver
Peter

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Beitrag 2887 [Alter Beitrag05. Januar 2001 um 21:55]

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Oliver,
also erst mal muß ich kurz meckern (danach wirds besser), denn so ganz kann ich Deiner Boolschen Algebra (wahr/falsch) nicht folgen. Zwei Beispiele.
Nummer 1: Stefan unterstellt mir, ich würde Rabatz machen, wenn ich als T2 Schein Inhaber vom Motorhändler nix kriege, weil der Händler auf TRA besteht. Das nenne ich aus der Luft gegriffen. Du antwortest: Falsch, das Argument hat was.
Woher wollt ihr beiden denn wissen, wie ich in dieser hypothetischen Situation reagieren werde? Natürlich ist das aus der Luft gegriffen! Und ein derartig konstruiertes Argument ist natürlich reichlich dünne Wassersuppe!
Nummer 2: Ich behaupte, die TRA Regelung ist als GESETZLICHE Grundlage fragwürdig, weil sie auf Flüge abgestellt ist und daher nicht greift, wenn jemand NUR Prüfstandversuche machen möchte (oder Motoren meinetwegen nur sammeln möchte). Ohne Flug kein Level, ohne Level kein Motor. Wieder sagst Du: unwahr.
Fakt ist: Level 1 kriege ich nur über einen Level 1 Flug. Level 2 und 3 kriege ich nur, wenn ich Level 1 habe. Was macht aber einer, der nie fliegen will, sondern Motoren kaufen möchte, um sie zu testen, weil ihm das halt so gefällt? Der kann sich nie zertifizieren und kann nie solche Motoren einkaufen, stimmts oder habe ich recht? Logische Folge: man sollte sowas nicht in Gesetze und Vorschriften packen, das läßt mehr Spielraum. Unbeschadet dessen ist TRA ganz nützlich für den, der fliegen will, und ganz bestimmt lernt der was über Reloads, aber darum ging es hier ja garnicht!
Aber mal ganz losgelöst von allem Hin und Her, vielleicht sind wir uns darin einig, was der zentrale Punkt ist:
Sollen raketenspezifische Zertifizierungen (TRA, Ramog, sonstwas) in den Gesetzen verankert sein und von den Behörden beglaubigt werden, oder nicht?
Je nachdem, wie man diese Frage beantwortet, ergibt sich der Rest halb von selbst. Ist man wie ich der Meinung, diese Dinge gehören nicht ins Gesetz, dann liegt es an den Vereinen, diese Zertifizierungen anzubieten, und das können sie auch.
Allerdings: weil wir laut Staat mit "Sprengstoff" umgehen, muß es eine generelle Eignungsprüfung geben, eben so etwas wie den heutigen T2-Schein. Ohne das kommen wir nicht davon. Wir sind übrigens nicht die einzigen Sonderfälle, auch die in Bayern verbreiteten Böllerschützen müssen sich irgendwie mit dem SprengG arrangieren. Diese T2 Prüfung machen wir einmal, denn entweder sind wir geeignet oder nicht. Der Staat hat ja sowieso weiterhin die Möglichkeit einzugreifen, entweder im Zuge der Verlängerung des T2 Scheins, oder wenn wir straffällig werden sollten.
Der Rest ist private Initiative: im Vereinsrahmen zertifizieren, ganz ohne Bundesadler im Stempel. Der Nachweis, daß die Vereine solche Zertifizierungen anbieten, könnte ja den Gesetzgeber besänftigen und von eigenen Konstruktionen abhalten, denn verschiedene Level sind ja irgendwo auch versteckte Wiederholungsprüfungen.
Natürlich kann man sich einige Anpassungen überlegen, etwa über die Grenze zwischen T1/T2 (ich nenns einfach weiterhin so). Also: 20g oder mehr, 16/18/21 Jahre, usw. Oder was den Einsatz nicht zugelassener Motoren bei in Deutschland durchgeführten, internationalen Wettbewerben angeht.

Oliver Arend

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Beitrag 2888 [Alter Beitrag06. Januar 2001 um 00:23]

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> also erst mal muß ich kurz meckern (danach wirds besser), denn so ganz kann ich Deiner Boolschen Algebra (wahr/falsch) nicht folgen. Zwei Beispiele.
Wahrscheinlich war wahr/falsch etwas zu krass. Mein Rechner hat die Fuzzy-Logik noch nich mitbekommen ;-) Tut mir Leid.
> Woher wollt ihr beiden denn wissen, wie ich in dieser hypothetischen Situation reagieren werde? Natürlich ist das aus der Luft gegriffen! Und ein derartig konstruiertes Argument ist natürlich reichlich dünne Wassersuppe!
Dass wir wissen, wie Du reagierst, ist natürlich aus der Luft gegriffen. Ich dachte Du würdest das Auftreten der Situation als sehr unwahrscheinlich bezeichnen. Ist sie aber nicht. So meinte ich das.
> Fakt ist: Level 1 kriege ich nur über einen Level 1 Flug. Level 2 und 3 kriege ich nur, wenn ich Level 1 habe.
Wahr (an dieser Stelle angebracht).
> Was macht aber einer, der nie fliegen will, sondern Motoren kaufen möchte, um sie zu testen, weil ihm das halt so gefällt? Der kann sich nie zertifizieren und kann nie solche Motoren einkaufen, stimmts oder habe ich recht?
Wieder wahr. So rein von der Logik her. Meine Meinung dazu wäre jedoch "Pech" oder "verloren"...
> Logische Folge: man sollte sowas nicht in Gesetze und Vorschriften packen, das läßt mehr Spielraum. Unbeschadet dessen ist TRA ganz nützlich für den, der fliegen will, und ganz bestimmt lernt der was über Reloads, aber darum ging es hier ja garnicht!
Will in der Praxis heißen:
Käufer 1: Ich bin nach Tripoli Level 2 zertifiziert, will aber auch mal n M-Motor fliegen. Verkaufst Du mir einen?
Verkäufer: Nein
Käufer 2: Ich bin überhaupt nicht zertifiziert, will aber mal n M-Motor aufn Prüfstand legen. Verkaufst Du mir einen?
Verkäufer: Ja
Moment! So läuft das leider nicht bzw. so darf es nicht laufen.
> Sollen raketenspezifische Zertifizierungen (TRA, Ramog, sonstwas) in den Gesetzen verankert sein und von den Behörden beglaubigt werden, oder nicht?
Nein. Mit Nummer und Liste wenns geht. Aber die Prüfstandproblematik ist durchaus schwierig... da hast Du nen wunden Punkt gefunden (auch wenn ich Leute, die Motoren auf den Prüfstand legen, um sie _nicht_ zu fliegen, für komisch halte...)
> dann liegt es an den Vereinen, diese Zertifizierungen anzubieten, und das können sie auch.
Wahr. Allerdings werden sich dann auch Händler daran halten, und der Prüfständler hat immernoch verloren...
> Allerdings: weil wir laut Staat mit "Sprengstoff" umgehen, muß es eine generelle Eignungsprüfung geben, eben so etwas wie den heutigen T2-Schein. Ohne das kommen wir nicht davon. Diese T2 Prüfung machen wir einmal, denn entweder sind wir geeignet oder nicht. Der Staat hat ja sowieso weiterhin die Möglichkeit einzugreifen, entweder im Zuge der Verlängerung des T2 Scheins, oder wenn wir straffällig werden sollten.
Wahr. Trotzdem möchte ich Dich nochmals von Deiner "nur T2-Schein"-Haltung abzubringen versuchen (grammar, anyone?). Wir brauchen dringend einen "Zwischenschein" für Medium Power.
> Der Rest ist private Initiative: im Vereinsrahmen zertifizieren, ganz ohne Bundesadler im Stempel. Der Nachweis, daß die Vereine solche Zertifizierungen anbieten, könnte ja den Gesetzgeber besänftigen und von eigenen Konstruktionen abhalten, denn verschiedene Level sind ja irgendwo auch versteckte Wiederholungsprüfungen.
Wenn wir das durchkriegen wär gut. Mir ist grad noch ne Lösung zur Prüfständlersache eingefallen, ich widerlege jedoch sofort ihre Praktischkeit (Praktibilidingsbums?): Der Händler verkauft jedem T2-Schein-Inhaber die Motoren, egal wie groß. Beim Fliegen achtet halt der RSO darauf, ob der Flieger die entsprechende Zertifizierung hat.
Allerdings: Beim M auf dem Prüfstand kann auch viel passieren (z.B. könnte er explodieren, und jemand oder etwas kommt zu Schaden), von daher wäre (siehe oben: Sicherheit) auch hier das Levelsystem angebracht. Prüfständler werden also ein schweres Leben haben.
> Natürlich kann man sich einige Anpassungen überlegen, etwa über die Grenze zwischen T1/T2 (ich nenns einfach weiterhin so). Also: 20g oder mehr, 16/18/21 Jahre, usw. Oder was den Einsatz nicht zugelassener Motoren bei in Deutschland durchgeführten, internationalen Wettbewerben angeht.
Ja, bitte. So dass auch die viel angesprochenen, aber nie beschriebenen Interessen des Modellraketensports berücksichtigt werden. Und der MPR-Schein!
Das wird ja noch richtig produktiv hier...
Oliver
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