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MikeHB
Lounge-Control-Officer
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Beitrag 22035
, Einen Karton-Modellbaubogen flugfähig machen...
[15. November 2002 um 09:56]
... möchte ich in der nächsten Zeit. Als ich gestern durch eine unserer Hallen ging, fiel mir ein Bastelbogen für unseren Phönix in die Hand. Im Original ist das ein Technologie-Demonstrator, mit dem wiederverwendbare Transportsysteme erprobt werden sollen. Er sieht aus wie ein kleines Shuttle. Nun habe ich also den Bastelbogen und mir gleich vorgestellt, wie das Ding wohl auf einem SF-Motor fliegen könnte. Ich würde das ganze gerne so machen, das der Motor mit der Ausstoßladung rausfliegt und der Phönix runtersegelt. Das ist ja auch nicht das Problem. Aber was muß ich beachten, um das Teil stabil fliegen zu lassen. Ich kann es ja nicht mit SpaceCad berechnen. Was ich meine ist folgendes: Muß der Motor in einem bestimmten Winkel eingebaut werden? Ich habe mal gelesen, das der Schubvektor durch den Gesammtschwerpunkt laufen muß. Ist das so richtig? Und wie ermittle ich diesen Punkt? Welchen Einfuß haben die Flossen. Sie sind anders als bei einer Rakete nicht symetrisch angebracht.
Wer kann helfen? Viele Grüße Michael "Clustern? Find' ich Clusse!" (Von mir) |
Johannes (Axe) Haux
Poseidon Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: D-73035 Göppingen-Jebenhausen Verein: HGV, AGM, TRA #7891 L2 z.Zt. inaktiv Beiträge: 1067 Status: Offline |
Beitrag 22037
, Re: Einen Karton-Modellbaubogen flugfähig machen...
[15. November 2002 um 10:06]
Zitat: Hi Mike, du baust das Teil fertig und legst es dann in allen 3 Achsen auf ein Lineal (Laengs, Quer und Hoch). Wenn Du den Schnittpunkt richtig ermittelt hast, so muss das Teil wenn Du es dort mit einem Faden aufhaengst absolut gerade haengen. Gruss Johannes Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy) Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway) Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck) |
MikeHB
Lounge-Control-Officer
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Beitrag 22039
[15. November 2002 um 10:40]
Und durch den so ermittelten Schwerpunkt muß dann die Schubachse laufen? Und welchen Einfluß habe die Flossen? Ich nehme an, das ich da ein wenig nach "Gefühl" arbeiten muß damit das Ding keine Bogenlampe fliegt, oder?
Gruß Michael "Clustern? Find' ich Clusse!" (Von mir) |
Johannes (Axe) Haux
Poseidon Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: D-73035 Göppingen-Jebenhausen Verein: HGV, AGM, TRA #7891 L2 z.Zt. inaktiv Beiträge: 1067 Status: Offline |
Beitrag 22040
[15. November 2002 um 10:54]
Zitat: Hi Mike, Deine Achse sollte auch durch den Druckpunkt laufen, sonst hast Du die Bogenlampe eingebaut. Mit den Flossen kannst Du etwas dagegenhalten. Ist aber wiedeer schwierig wegen dem grossen Geschwindigkeitsbereich. Wo sind eigentlich unsere Spezialisten? Die S8-Flieger und OA sind garantiert kompetenter als ich. Gruss Johannes Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy) Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway) Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck) |
MikeHB
Lounge-Control-Officer
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Beitrag 22042
[15. November 2002 um 11:06]
Zitat: Ja, ich seh' schon: Ein weites Feld mit vielen Stolperfallen Tja, Experten, wo seid Ihr? Nr.5 braucht mehr input... Gruß Michael "Clustern? Find' ich Clusse!" (Von mir) |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 22076
[15. November 2002 um 19:13]
Ich gehe mal davon aus, dass es ein Deltaflügler ist.
1. Hol Dir die Barrowman-Formeln und rechne den Druckpunkt manuell aus. Auch wenn die Dinger für Flugzeuge eigentlich nicht gelten. 2. Baue den Gleiter fast fertig und teste solange, bis Du eine gute Schwerpunktlage für den Gleitflug hast. Wenn der Druckpunkt jetzt vor dem Schwerpunkt liegt, hast Du ein großes Problem. Wenn das Ding im Original aber fliegt/fliegen könnte, dürfte das nicht passieren. 3. Setze den Motor so ein, dass er durch Druckpunkt und Schwerpunkt zeigt, damit keine Momente entstehen. Diese wären auf jeden Fall schlimmer als ein etwas schiefer Motor. 4. Setze Trimmgewichte so ein, dass der Schwerpunkt mit ausgebranntem Motor wieder da ist wo Du ihn ausprobiert hattest. Es sei denn Du willst den Motor ausstoßen, dann brauchst Du kein Trimmgewicht, allerdings könntest Du dann wg. der hohen Masse des Motors Probleme mit der Stabilität haben. Das passiert auch, wenn der Abstand Druckpunkt-Schwerpunkt zu klein ist, durch die Treibstoffmasse alleine. Dann mehr Gewicht in die Nase und die Kopflastigkeit des Gleiters in Kauf nehmen - besser als Hecklastigkeit - und ggf. Ruder einbauen, die nach Ausbrand des Treibsatzes auf Ziehen gestellt werden (im Steigflug tödlich). Sollte das nötig sein, in Gleitflugkonfiguration (ausgebrannter Motor hintendrin) ausprobieren welche Einstellung gut ist. An sich müsste das so funktionieren - hats beim Shuttle zumindest halbwegs, welches jedoch nicht genug Geschwindigkeit für ordentlichen Gleitflug und Fernsteuerbarkeit aufbauen konnte und inzwischen im "Museum" steht. Oliver |
Erwin Behner
SP-Schnüffler Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Bayern (nähe Augsburg) Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 765 Status: Offline |
Beitrag 22192
[19. November 2002 um 18:35]
Hallo Mike,
bist du schon weitergekommen? Wenn dir das mit den Barrowman-Formeln zu schwierig erscheint, kannst du es auch mal mit der sogenannten Schattenmethode probieren. Führt in der Regel zwar zu einem überstabilen Verhältnis, aber als erste Richtung müßte es langen. Du kannst natürlich auch das fertige Modell nehmen und den Schwingtest durchführen. Das sollte immer das richtige Resultat lieferen. Wenn du ein Foto oder irgendwas dergleichen hast, stell es bitte mal rein, dann kann ich das Ding auch etwas besser beurteilen. Ich hatte früher meine Gleiter immer "optisch" eingestellt. Viele Grüße Erwin |
MikeHB
Lounge-Control-Officer
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Beitrag 22211
[20. November 2002 um 07:15]
Hallo Erwin.
Hier ein Bild des Phönix. Leider ist die Perspektive etwas unglücklich , man kann die Dimensionen schlecht abschätzen. Ich denke, ich werde es wirklich erstmal mit der Umrißmethode versuchen und einen Schwingtest machen. Viele Grüße Michael Folgende Datei wurde angehängt: "Clustern? Find' ich Clusse!" (Von mir) |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 22258
[20. November 2002 um 21:17]
Hallo Mike
Ich würde für einen Gleiter einen ganz anderen Ansatz wählen. Nicht eine Rakete, die nach dem Kraftflug gleitet, sondern einen Gleiter, der eine Starthilfe besonderer Art erhält. Ich habe den Umbau eines (bewährten!) Gleiters auf der ARGOS-Homepage beschriebenBat Glider . Grundsatz: Das Modell braucht einen stabilen Gleitflug, der sauber ausgetrimmt ist. Problem: Die Geschwindigkeit beim angetriebenen Flug ist viel höher –> das Modell bäumt sich auf (Standardfall: 3/4 Looping ...). Bei einem ferngesteuerten Gleiter (siehe oben) löst man das Problem der unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereiche über eine Trimmumschaltung. Diese wird im senkrechten Sturzflug ermittelt (so lange auf tief trimmen, bis sich das Modell nicht mehr von selbst abfängt). Dann muss die Schubachse des Motors möglichst genau durch den Schwerpunkt gehen, und ich kann mich - zumindest theoretisch - während des Steigfluges auf's Zuschauen beschränken. Bei einem frei fliegenden Modell? Das Umtrimmen geht nur über einen Zeitschalter oder einen geschwindigkeitsgesteuerten Schalter. Ev. könntest du auch die Ausstossladung dazu verwenden (die Aurora von Estes macht das wohl so - aber die habe ich auch noch nie gerade fliegen sehen). Variante: die Schubachse nicht durch den Schwerpunkt, sondern darüber. (Held-Gleiter!). Das sorgt für ein Drehmoment Richtung "tief", während die Aerodynamik wegen der Übergeschwindigkeit Richtung "hoch" will. Das auszugleichen ist ein ganz heikles Unterfangen - trial and error. Fazit: Baue mindestens fünf Stück, die sicher sauber fliegen, mit Varianten bei der Schubachse; dann ganz alleine irgendwo aufs Feld (Sturzhelm ;-)) und im 60°-Winkel mit einem A8-Treiber starten. Bäumt sich das Modell auf, den Treibsatz so verdrehen, dass die Schubachse weiter über dem Gesamtschwerpunkt verläuft, ansonsten umgekehrt. Ehrlich gesagt: ich habe bis jetzt die Finger davon gelassen, weil mir der Aufwand zu hoch ist ... Gruss Andi Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |
Erwin Behner
SP-Schnüffler Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Bayern (nähe Augsburg) Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 765 Status: Offline |
Beitrag 22467
[25. November 2002 um 20:16]
Hallo Mike,
bringst du das Ding überhaupt zum gleiten? Für den senkrechten Steigflug sehe ich da weniger Problem @Andi. Ich habe früher ungesteuerte Schubgleiter geflogen. Dabei wurde der Motor mit dessen Ausstoßladung ausgeworfen. Das drückte das Modell automatisch nach vorne und gleichzeitig wurde der Schwerpunkt (dadurch das der Motorpot ziemlich weit vorne war) nach hinten verlagert. Das wird wohl im vorliegenden Fall nicht ganz funktionieren. Besser ist es da zunächst mit Null Anstellwinkel hochzufliegen und später erst, z.B. durch die Ausstoßladung, den Anstellwinkel freizugeben. Viele Grüße Erwin |